Auch auf Torwart Karim Ketelear kommt es an, wenn man gegen die Mannschaft aus Kastellaun/Simmern gewinnen will. - Foto: privatWir wollen wieder in die Spur kommen und unsere Leistung abrufen

Der dritte Auftritt nach der Jahreswende soll den Handballern der HSG Rhein-Nahe Bingen endlich die ersten Oberliga-Punkte in 2017 einbringen.

Nach den beiden misslungenen Heimspielen gegen Saarpfalz und Saulheim wartet am Samstag um 19.30 Uhr ein Auswärtsspiel bei der HSG Kastellaun/Simmern, die in der Hinrunde sicher mit 25:21 geschlagen wurde. Auch die Gastgeber sind im neuen Jahr noch ohne Punktgewinn, unterlagen auswärts bei den HF Illtal und vergangene Woche mit 20:30 bei der HSG Völklingen. Mit 10:22 Zählern liegen sie in der Tabelle auf Rang 13 und damit in Schlagweite der Abstiegsplätze, auf die sie vier Punkte Vorsprung aufweisen. Dabei lassen die Hunsrücker einen deutlichen Negativtrend erkennen, denn nach recht ordentlichem Saisonstart mit ausgeglichenem Punktekonto nach acht Spielen, konnten sie von den letzten acht Spielen nur noch eins gewinnen. Trotzdem sieht Bingens Trainer Konrad Bansa die Gastgeber als sehr ernst zu nehmenden Gegner an.

„Wir wissen, dass es ein schweres Auswärtsspiel wird. Letztes Jahr haben wir dort nur Unentschieden gespielt. Und auch wenn es momentan nicht mehr so aussieht, haben sie durch Axel Schneider neuen Schwung bekommen“, verweist er auf den gegnerischen Trainer, der vor der Saison von den Sportfreunden Budenheim gekommen war und als ausgewiesener Handball-Fachmann gilt. Als Dreh- und Angelpunkt des Kastellauner Spiels bezeichnet Bansa Rückraumspieler Andrius Zigelis, der in der Mitte oder von Halblinks die Fäden zieht und dabei mit seinem starken Wurf noch äußerst torgefährlich ist. Folglich ist der Shooter dazu in der Lage, die Abwehr auf sich zu ziehen, was er dann gerne zu Anspielen an den groß gewachsenen Kreisläufer Adnan Kulovic nutzt.

Zu beachten sind zudem der Halbrechte Korab Mulliqi und Rechtsaußen Andrija Bubalo. „Gegen den Kreis müssen wir uns in der Abwehr gut positionieren, um die Anspiele zu verhindern“, weiß Bansa, dass Kulovoc kaum noch zu halten ist, wenn er den Ball erst mal in den Händen hat. „Das ist eine Mannschaft mit Potenzial. Wir müssen verhindern, dass sie es abrufen. Dazu müssen wir vor allem unsere Abwehr wieder stabilisieren und vorne unseren Spielfluss verbessern.“ Inwieweit das gelingt, macht Bansa auch von der gesundheitlichen Situation abhängig. Denn mit Kreisläufer Martin Schieke und Spielmacher Nico Eichholtz mussten zwei Spieler erkrankt im Training passen. Am Samstag sollen sie zwar wieder dabei sein, in welcher Form sie auftreten ist jedoch die große Frage.

Ein Fragezeichen steht auch hinter Kai Diehl, der sich im Training am Daumen verletzte. Definitiv ausfallen wird Tim Michel, für den aus der zweiten Mannschaft Vincent Bucher aufrückt. Aus dem Reserve-Team soll auch Spielertrainer Tom Friedemann aushelfen, um Alternativen für den Rückraum zu haben. Ob das dann zum Sieg reicht, wird davon abhängen, ob die Binger langsam wieder zu der Form zurückfinden, mit der sie Mitte der Hinrunde so erfolgreich waren. „Wir wollen wieder in die Spur kommen und unsere Leistung abrufen. Wir wollen dieses Spiel gewinnen“, lautet Bansas klare Vorgabe.

Quelle: Dirk Waidner - 26.01.2017