Eine seltene Szene: Hier gibt es mal kein Durchkommen für Bingens Martin Schieke. - Foto: Dirk WaidnerOberligist HSG Rhein-Nahe Bingen feiert gegen TSG Friesenheim II deutlichen 37:21-Heimerfolg

Einen 37:21 (18:10)-Kantersieg feierten die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen im Heimspiel der Oberliga RPS gegen die TSG Friesenheim II. Die mit nur acht Feldspielern angereisten Gäste waren zu keiner Zeit in der Lage, den taktisch wie technisch überlegenen Hausherren Paroli zu bieten und verloren auch in der Höhe verdient.

Bingen bekommt das Spiel schon früh in den Griff

HSG-Trainer Konrad Bansa konnte es sich sogar erlauben, seine zwei Aushilfen aus der zweiten Mannschaft hinter der Bank sitzen zu lassen und nicht auf dem Spielberichtsbogen einzutragen. So blieben Felix Hemmes und Vincent Bucher fit für das anschießende Derby der Reserve und können notfalls beim nächsten Spiel eingesetzt werden. Herangezogen hatte sie Bansa, weil neben Tim Kunz und Orintas Klimavicius kurzfristig auch noch Nico Eichholtz ausgefallen war und so die HSG ebenfalls nur mit acht Feldspielern in die Partie ging. Die hatten aber schon früh alles im Griff und sorgten schnell für eine sichere Führung. Vom 2:2 setzten sich die Binger auf 5:2 ab, um nach dem 9:7 mit einem Viererpack auf 13:7 davonzuziehen.

„Mit einer guten Abwehrleistung haben wir das Spiel kontrolliert und uns mit zwei, drei Gegenstößen abgesetzt. Hätten wir die Konter alle verwertet, wären wir schon da deutlicher weggezogen“, kommentierte Bansa, der zur Abwechslung mal einen geruhsamen Nachmittag verlebte. „Das ist auch mal schön, wenn man als Trainer nicht eingreifen muss“, freute sich der Coach über den souveränen Auftritt, bei dem er keine einzige Auszeit nahm. Auch der Friesenheimer Coach ließ zwei seiner drei Eingriffsmöglichkeiten verfallen, nachdem seine ersten Justierungsversuche in der 13. Minute ins Leere gelaufen waren. Die vollends enttäuschende Zweitliga-Reserve zeigte sich wenig kampfeslustig und ergab sich emotionslos schon früh in die Niederlage, die spätestens zu Beginn der zweiten Spielhälfte nicht mehr abzuwenden war.

Mit acht Toren Vorsprung in die Halbzeitpause

Mit zwei Toren in den letzten 15 Sekunden vor der Pausensirene hatten die Binger den Halbzeitstand noch auf 18:10 nach oben geschraubt und direkt nach dem Wiederbeginn mit den ersten drei Angriffen auf 21:10 ausgebaut. Und zumindest im Angriff sollte es gerade so weitergehen. Bis Torwart Karim Ketelaer einen Gegenstoßpass etwas zu kurz ansetzte und damit den ersten Ballverlust verursachte (39.), sollte jeder Angriff der zweiten Hälfte mit einem Tor zum 25:12-Zwischenstand abgeschlossen sein. Der beste Werfer Tim Ganz baute kurz darauf mit drei Toren in Folge zum 29:14 den Vorsprung erstmals auf 15 Tore aus, was dann mit einem Tor Zuschlag bis zum Ende gehalten wurde.

„Wir sind trotz unserer Personalprobleme heute richtig ins Rollen gekommen. Besonders Tim Ganz und Tom Friedemann waren gut aufgelegt. Vorwerfen kann man keinem was“, war Bansa mit seinem Team rundum zufrieden. „Ich bin froh, dass es so gelaufen ist. Wir haben ja im Prinzip mit sieben Feldspielern durchgespielt, da Kai Diehl nach fünf Minuten auf dem Platz mit Kniebeschwerden wieder runterkam.“ Bei einem stärkeren Gegner hätte es also wieder ganz eng werden können für die HSG – aber der war heute nicht in Sicht. Und im Notfall hätten ja auch noch zwei Mann parat gesessen. Also freuten sich alle über den höchsten Saisonsieg mit der höchsten Torausbeute, mit dem auch die negative Tordifferenz ins Positive gewendet wurde.

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HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Bachmann – M. Grethen (4), Trierweiler (4), K. Diehl, Schieke (6), Michel (4), Ganz (10/2), Sieben (4), Friedemann (5).

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 28.03.2017