Im Hinspiel rannte sich Bingens Orintas Klimavicius (Mi.) häufig in der aggressiven Illtaler Deckung fest. Auch im Rückspiel lief es nicht. - Foto: Dirk WaidnerIn Illtal ist für den Oberligisten HSG Rhein-Nahe beim 22:28 wieder einmal nichts zu holen

Die Serie hält. Gegen die Handballfreunde Illtal gelingt den Handballern der HSG Rhein-Nahe Bingen einfach kein Sieg. In acht Duellen seit dem Wiederaufstieg gab es gerade einmal ein mageres Pünktchen für die HSG - und das liegt auch schon drei Jahre zurück. Im Gegensatz zu den Bingern gehören die Saarländer in den vergangenen vier Jahren aber auch immer zu den Spitzenteams der Oberliga RPS, aus der ihnen die Flucht in Richtung 3. Liga einfach nicht gelingen will. Da der Spitzenreiter TuS Dansenberg erneut einen souveränen Sieg einfuhr und angesichts seines Restprogramms den Aufstieg sicherlich nicht mehr verspielen wird, bleibt den Illtalern auch in diesem Jahr wohl nur die Vize-Meisterschaft.

Daran kann auch der sichere 28:22 (11:10)-Heimsieg nichts mehr ändern, der den Handballfreunden am Sonntag gegen das Team vom Rhein-Nahe-Eck gelang. Die Binger reisten nicht nur ohne den verhinderten Trainer Konrad Bansa an, sondern mussten kurzfristig auch noch auf Tim Kunz, Tom Schmelzer und Markus Sieben verzichten, womit auch die Serie hielt, dass die HSG keine zwei Spiele hintereinander mit der selben Besetzung bestreiten kann. Als Ersatz sprang aus der zweiten Mannschaft Felix Hemmes ein, der mit fünf Toren auch eine richtig gute Leistung ablieferte. Aus der Reserve war zudem David Gallas als Ersatztorhüter an Bord, damit sich Sebastian Bachmann ganz auf das Coaching konzentrieren konnte, bei dem er auch noch von Axel Eichholtz unterstützt wurde. Gallas durfte sich sogar, ebenso wie Stammkeeper Karim Ketelaer in die Torschützenliste eintragen, weil beide bei Illtaler Unterzahl einen Ball ins leere Tor versenken konnten. Das sollte aber nicht reichen, um in einem guten Spiel den starken Gastgebern bis zum Ende Paroli zu bieten. Immerhin gestalteten die Binger eine Halbzeit lang das Spiel ausgeglichen. Illtal setzte sich zwar von 2:2 auf 5:2 ab, musste die Führung beim 6:7 aber noch einmal abgeben, ehe es über 8:8 und 10:10 zum 11:10-Pausenstand kam.

Nach dem Seitenwechsel glichen die Gäste aber nur noch zweimal zum 11:11 und 12:12 aus. Dann setzten sich die Illtaler ein zweites Mal mit drei Toren ab und gaben die Führung im Anschluss nicht mehr aus der Hand. Über 15:12 und 18:14 ging es zum 21:15, womit Mitte der zweiten Halbzeit die Vorentscheidung gefallen war. „Wir hatten per Siebenmeter die Chance, noch einmal auf drei heranzukommen, verschießen aber und kassieren im Gegenzug wieder ein Tor plus eine Zeitstrafe. Da wäre mehr drin gewesen. Das Spiel ging drei, vier Tore zu hoch aus“, sah Eichholtz die HSG nicht so deutlich unterlegen, wie es das Endergebnis vermuten ließe. In der entscheidenden Phase zwischen der 40. und 50. Minute hatten die Gäste nämlich auch zweimal Pech beim Gegenstoß, als sie jeweils einen Pfiff zu ihren Gunsten erwartet hätten. So aber mussten sie trotz einer sehr ordentlichen Leistung den Gegner ziehen lassen und sich am Ende geschlagen geben. „Wir haben ein super Spiel gemacht und die Illtaler gut bearbeitet. Die Jungs waren sehr engagiert und konzentriert und haben sich in der knallvollen Halle gerade einmal zwei technische Fehler geleistet. Das war um Längen besser, als in der Vorwoche“, lobte Eichholtz, der auch Bachmann eine gute Coaching-Leistung attestierte. „Das war besser als wir es erwarten konnten von den Jungs, da wir personell ja weiter auf dem Zahnfleisch gehen. So konnten wir trotz der Niederlage erhobenen Hauptes und gut gelaunt nach Hause fahren.“

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer (1), Gallas (1) - Friedemann (1), Klimavicius, Eichholtz (1), Trierweiler (2), Hemmes (5), K. Diehl (3), Schieke, Michel, Ganz (7/4), S. Diehl (1).

Quelle: Redaktionsteam der HSG Rhein-Nahe Bingen e.V. - Foto: Dirk Waidner