Bingens Trainer Konrad Bansa (rechts) freut sich mit seinem Torwart Karim Ketelaer über den Sieg gegen Merzig und blickt zuversichtlich auf das nächste Spiel.	- Foto: Dirk WaidnerKaum eine Mannschaft kennt HSG-Trainer Bansa so gut wie Kastellaun/Simmern

Nach der Niederlage gegen Mundenheim und dem Sieg gegen Merzig bestreiten die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga RPS ihr drittes Heimspiel in Folge.

 

Zu Gast in der Rundsporthalle ist dazu am Sonntag um 18 Uhr der Vorletzte HSG Kastellaun/Simmern. Der gegen den direkten Wiederabstieg kämpfende Aufsteiger ist die Mannschaft, die Bingens Trainer Konrad Bansa wohl am besten in der Liga kennt. Denn der Spielplan hat es so gewollt, dass die Hunsrücker und die Binger immer nacheinander gegen die gleichen Mannschaften spielen. Somit hatte Bansa beim Video-Studium des nächsten Gegners immer auch die Kastellauner im Blick und konnte sich ein gutes Bild von ihnen machen.

Dabei gilt es für ihn als erstes festzuhalten, dass die individuelle Qualität des mit einigen Ausländern besetzten Aufsteigers weit höher ist, als es sein Tabellenplatz vermuten lässt. „Von den Namen her ist das eine wirklich starke Truppe. Aber sie haben es über die gesamte Runde nicht geschafft, ihr Potenzial abzurufen." Die Verantwortlichen in Kastellaun und Simmern sahen das wohl ähnlich und entließen in der Vorwoche ihren Trainer Mirza Cehajic, mit dem das Team in zwei Jahren zweimal aufgestiegen war. Und wie so oft funktionierte der Wechsel. Unter der Führung von HSG-Urgestein Laszlo Gilanyi, dem weiterhin der ehemalige HVR-Lehrwart Danny Fellenzer als Co-Trainer zur Seite steht, landeten die Hunsrücker direkt einen 23:22-Auswärtssieg bei der VTZ Saarpfalz. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt also bei den Gästen, die in Bingen versuchen werden, ihren nächsten Coup zu landen. Und die Chancen dazu stehen gar nicht so schlecht.

RÜCKBLICK

Im Hinspiel dominierte die HSG Kastellaun/Simmern über weite Strecken das Geschehen, ehe die HSG Rhein-Nahe Bingen nach klarem Rückstand mit einem Kempa-Tor in letzter Sekunde noch zum 20:20-Unentschieden kam.

Wieder einen Schritt weiter

Im Hinspiel lieferten beide Seiten handballerische Magerkost ab, weshalb Bansa diesmal von einem ganz anderen Spiel ausgeht. „Wir sind inzwischen so stabil, dass wir auch mal Schwächephasen aushalten können. Nach dem Spiel gegen Merzig bin ich guter Dinge, dass wir wieder einen Schritt weiter gekommen sind und solche Leistungen wie im Hinspiel nicht mehr abliefern." Aber auch die Kastellauner sind offensichtlich vorangekommen und haben ihr Zusammenspiel verbessert, was angesichts ihrer individuellen Stärke eine nicht zu unterschätzende Aufgabe für die Gastgeber darstellt. Besonders ein starker Torwart und die auf den Halbpositionen für viel Gefahr sorgenden Bubalo-Brüder bringen nicht nur internationales Flair, sondern auch viel Qualität auf den Platz. Insofern wird wieder eine kompakte Binger Deckung gefragt sein, aus der heraus Bansa über die gesamte Spielzeit hohes Tempo vorlegen will.

„Wir wollen den Gegner über 60 Minuten unter Druck setzen, damit er am Ende die entscheidenden Fehler macht", hofft der HSG-Coach auf den längeren Atem bei seinen Spielern. Im Angriff gilt es, gegen eine offensive Deckung in die Tiefe zu gehen, um die Räume hinter den vorgezogenen Verteidigern zu nutzen. Bis auf den mit einer Knieverletzung ausfallenden Sebastian Diehl können die Gastgeber dabei voraussichtlich ihre Bestbesetzung aufbieten.

 

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 15.04.2016