Bester HSG-Schütze: Bingens Stefan Corazolla kommt in in Zweibrücken auf sechs Treffer. - Foto: Dirk WaidnerOberligist HSG Rhein-Nahe verliert in Zweibrücken 25:32, steigert sich aber nach der Pause

Eine weitere Niederlage kassierten die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga RPS. Im Nachholspiel bei Drittliga-Absteiger SV Zweibrücken unterlagen die Binger erwartungsgemäß 25:32 (9:16). Dabei glitt den Gästen das Spiel nach eigentlich gutem Beginn aus den Händen und war nach 20 Minuten praktisch entschieden. Nach zwei Toren von Stefan Corazolla und Martin Schieke lag die HSG 2:0 in Führung (4.), ehe sie aus dem Tritt kam und mehr als zwölf Minuten auf ihr drittes Tor warten musste. Die Gastgeber hingegen legten einen 10:0-Lauf hin.

„Die Zweibrücker haben gezeigt, was sie können. Sie haben sehr gut kombiniert. Wir haben eine Zeit lang gebraucht, um uns darauf einzustellen. Gleichzeitig haben wir zwei Gegenstöße verworfen und sind mit der 3:2:1-Abwehr des Gegners nicht zurechtgekommen“, kommentierte HSG-Trainer Konrad Bansa die Überlegenheit der Zweibrücker, die bis zur 21. Minute anhalten sollte. Nachdem die Hausherren ihren Vorsprung auf 14:4 ausgebaut hatten, stellten die Binger ein wenig um und kamen besser ins Spiel. Im Tor hatte für den dienstlich verhinderten Karim Ketelaer David Gallas angefangen, für den nun der angeschlagene Niklas Weißbrod zwischen die Pfosten ging.

Entscheidender war aber, dass die Abwehr weniger unbedrängte Abschlüsse zuließ. Im Angriff übernahm Nico Eichholtz die Position des Spielmachers und erzielte gleich zwei Treffer. Vor allem aber schaffte er es, Vorgaben des Trainers besser auf den Platz zu bringen. „In den ersten 20 Minuten haben wir unser schlechtes Gesicht gezeigt. Danach haben wir umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, erklärte Bansa die Steigerung, die sein Team bis zur Pause auf 9:16 heranbrachte.

In der zweiten Halbzeit durfte dann der wegen Kniebeschwerden zuvor geschonte Sebastian Diehl die Organisation des HSG-Spiels übernehmen. Neben schönen Anspielen zu Kreisläufer Martin Schieke setzte er auch die Halbspieler Stefan Corazolla und Dominik Baucke gut ein, so dass der HSG-Angriff mehr Zug zum Tor entwickelte. „Vorne war das ein großer Unterschied und hinten waren wir auf das hohe Tempo besser vorbereitet. In der zweiten Halbzeit haben wir auch besser gekämpft und sind einmal bis auf vier Tore herangekommen. Aber mehr war nicht drin, dazu war der Gegner zu stark“, wusste Bansa. Nach ausgeglichenen 15 Minuten verkürzte Marcel Trierweiler per Siebenmeter auf 20:25 (45.), ehe Schieke mit seinem fünften Treffer das 24:28 (53.) markierte, das den engsten Abstand der zweiten Hälfte darstellte. Bevor es noch einmal eng werden konnte, räumte Zweibrücken mit drei Toren in Serie alle Zweifel aus dem Weg. „Die zweite Halbzeit war richtig gut. Wir gehen mit einem guten Gefühl aus dem Spiel, denn wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht“, nahm Bansa die Steigerung im Spielverlauf zum Anlass, Optimismus zu verbreiten. Den können die Binger auch gebrauchen, denn am Sonntag wartet mit dem Spiel beim ungeschlagenen Co-Tabellenführer MSG HF Illtal gleich der nächste dicke Brocken.

HSG Rhein-Nahe: Gallas, Weißbrod; Michel, Corazolla (6), Eichholtz (2), Trierweiler (1/1), Baucke (3), Schubert (3), Schieke (5), S. Diehl (3), Klimavicius, Schmelzer (2).

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 04.10.2017