Oberligist HSG Rhein-Nahe hat bei verlustpunktfreien Illtalern nichts zu verlieren

Mit dem deutlichen Heimsieg gegen die HSG Kastellaun/Simmern hatte die Saison für die Handballer der HSG Rhein-Nahe so gut begonnen. Doch seitdem haben die Binger in vier weiteren Spielen nicht einmal mehr an einem Punktgewinn geschnuppert. Und es spricht wenig dafür, dass ihnen dies am sechsten Oberliga-Spieltag gelingt. Denn zum Abschluss ihrer englischen Woche wartet am Sonntag der „Highway to Hellberg“ auf die HSG. Nach langer Fahrt ins Saarland steht in der hitzigen Atmosphäre der Eppelborner Hellberghalle um 18 Uhr das Spiel bei der verlustpunktfreien MSG HF Illtal auf dem Plan.

Seit dem Punktgewinn vor vier Jahren gab es dort für die Binger nichts mehr zu holen, was aber keine Schande ist. Denn die Handballfreunde sind ein absolutes Spitzenteam, das jedes Jahr um die Meisterschaft mitspielt und extrem heimstark ist. „Selbst in guter Verfassung haben wir dort nichts zu erwarten. Deshalb sind wir gelassen. Wir nehmen die Außenseiterrolle an“, rechnet sich HSG-Trainer Konrad Bansa nicht viel aus.

Für ihn geht es darum, weiter Stabilität ins Spiel seiner Mannschaft zu bekommen, damit die Niederlagenserie in absehbarer Zeit ein Ende findet. Eine laute Halle haben die Binger erst am Dienstag in Zweibrücken erlebt, so dass die Aussicht auf ein fanatisches Publikum keinen großen Schrecken verbreitet. Eher beängstigend ist die robuste und bewegliche Illtaler 3:2:1-Abwehr, die den Gästen nicht gelegen kommt. Der Binger Coach macht auch kein Geheimnis mehr daraus, dass sein Team mit offensiven Abwehrreihen seit Jahren Probleme hat. „Das hat mittlerweile auch der Letzte in der Oberliga begriffen. Gegen uns spielt jeder mit einer 3:2:1 und darauf müssen wir uns einstellen.“

Team schöpft sein Potenzial nicht aus

Entsprechende Konzepte sind längst entwickelt. Nur passt die Abstimmung noch nicht. Folge sind Ballverluste, die den Gegner zu Gegenstößen einladen. „Wir müssen weniger Fehler machen, bei Pässen und Würfen“, weiß Bansa, wo sein Team das Potenzial noch nicht ausschöpft. Und wenn man sich den Spielverlauf vom Dienstag anschaut, ist auch in Sachen Konstanz eine Steigerung möglich. „Da sind wir zwar ordentlich gestartet, konnten aber die Spannung nicht halten. Wir müssen es schaffen, von Anfang an hellwach zu sein und mal zwei Halbzeiten aufmerksam zu bleiben.“

Gerade gegen offensive Abwehrreihen müssen die Binger mehr Zug zum Tor entwickeln. Denn nur wenn die Rückraumspieler mehr in die Tiefe gehen, lassen sich erfolgsversprechende Wurfgelegenheiten herausspielen. Wie wenig dies der HSG bisher gelungen ist, zeigt die magere Ausbeute von 113 Toren in fünf Spielen, die den schlechtesten Wert der Liga darstellt. Auch wenn bei den starken Illtalern nicht unbedingt eine Steigerung am Ergebnis abzulesen sein sollte, so gilt es doch eine spielerisch ordentliche Leistung abzuliefern.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 07.10.2017