Schwerer Job: HSG-Spieler Sebastian Diehl (rechts), hier in der Partie gegen Vallendar, steckt mit seinem Team gegen die Saulheimer in der Außenseiterrolle. - Foto: Dirk WaidnerHSG Rhein-Nahe steht gegen die SG Saulheim vor einer hohen Hürde

Nach drei Auswärtsspielen in Folge dürfen die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga RPS mal wieder zu Hause antreten. Gegner in der Rundsporthalle ist dabei am Sonntag die SG Saulheim, die in der Vorwoche mit einem deutlichen 28:23-Heimsieg gegen die bis dato verlustpunktfreie MSG HF Illtal überraschte.

Nachdem die ersten drei Heimspiele der HSG samstags um 18 Uhr ausgetragen wurden, wird dieser Termin nur noch einmal in der Rückrunde genutzt. Ansonsten gilt für alle weiteren Heimspiele bis zum Saisonende: Anwurf am Sonntag um 16 Uhr. Zum Auftakt wird den Zuschauern sogar ein Oberliga-Doppelpack angeboten, denn die C-Jugend der HSG bestreitet um 14.20 Uhr das Vorspiel gegen den SV Zweibrücken. Während der Binger Nachwuchs dabei in der Außenseiter-Position antritt, sehen sich die Männer mit dem Gegner schon eher auf Augenhöhe – auch wenn der Blick auf die Tabelle momentan anderes aussagt.

Die vom in Kempten wohnenden Ex-HSG-Coach Rainer Sommer trainierten Saulheimer haben mit acht Punkten schon die doppelte Ausbeute der Gastgeber eingefahren. Ihr letztes Auswärtsspiel gewannen sie 26:24 gegen Vallendar, dem die Binger zu Hause deutlich unterlegen waren. Doch beiden Teams ist gemein, dass sie in den vergangenen Jahren mit wechselhaften Leistungen aufwarteten. Dazu gehört auch, dass die Saulheimer in der Vorsaison zweimal mit drei Toren Differenz als Sieger vom Platz gingen, in der Tabelle aber deutlich hinter der HSG landeten. Nach ihrem guten Saisonstart scheint sich die SG in dieser Spielzeit aber wieder in die obere Tabellenhälfte orientieren zu können, in der sie über viele Jahre ihren Stammplatz hatte.

Dorthin wollten eigentlich auch die Binger, die mit 4:10 Punkten bislang aber nicht den Erwartungen gerecht wurden. Der zurückliegende Sieg in Völklingen soll nun den Umschwung bringen, der zuvor schon mit guten Leistungen bei den Spitzenteams in Zweibrücken und Illtal eingeleitet wurde. Trotzdem stapelt HSG-Trainer K onrad Bansa tief und bezeichnet die Gäste als „absoluten Favorit.“ Begründung: „Innerhalb von zwei Wochen haben sie Illtal geschlagen und wir nicht. Abgesehen von den Spitzenteams sind sie die Mannschaft der Stunde.“

Auf den Punkt gebracht sieht Bansa die SG-Stärken in den beiden Halbspielern Mathias Konrad und Roman Walldorf sowie in einer stabilen 6:0-Deckung. Viel Gefahr kommt auch über den schnellen Außen Julius Werber. „Sie sind gut eingespielt und machen wenig unerzwungene Fehler. Mit ihrer Erfahrung sind sie schwer aus der Ruhe zu bringen“, warnt Bansa auch vor der Abgezocktheit der Gäste, die Binger Ballverluste bestrafen dürften. Folglich heißt es auch für die Gastgeber, keine überhasteten Abschlüsse zu riskieren und die Fehlerquote zu minimieren. Nur dann ist eine offene Partie möglich, an deren Ende der zweite Heimsieg der Saison stehen soll.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 21.10.2017