Sebastian Diehl war mit 6 Treffern für die HSG erfolgreich. Foto: ArchivHSG gewinnt nach hartem Kampf in Friesenheim

Große Erleichterung herrschte bei den Handballern der HSG Rhein-Nahe Bingen nach dem Auswärtsspiel bei der TSG Friesenheim II. Beim Schlusslicht der Oberliga RPS gewannen die Binger nach hartem Kampf mit 28:23 (14:15), womit sie sich ein wenig vom Tabellenende distanzierten und Anschluss zum Mittelfeld gewannen.

„Das war ein guter Sieg, aber ein hartes Stück Arbeit. Heute haben sich zwei Mannschaften gegenüber gestanden, die beide genau wussten, um was es geht“, verwies HSG-Trainer Konrad Bansa auch nach dem Abpfiff noch einmal auf die Wichtigkeit des Spiels, die an der Nervosität der Akteure auf dem Platz abzulesen war. „Es war kein Spiel auf höchstem Niveau, aber ein guter Fight. Kämpferisch war unsere Leistung wirklich gut.“ Bansa freute sich, dass er dieses Lob nicht nur für eine Phase des Spiels, sondern für die gesamten 60 Minuten aussprechen konnte. Angesichts ihrer personellen Probleme mit Ausfällen und angeschlagenen Spielern rückten die Binger zusammen und traten als Einheit auf, wozu auch die Aushilfen Sebastian Grethen und Moritz Brix beitrugen. Vor allem der bislang nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz gekommene Brix zeigte mit einer starken Leistung auf, dass er eine Alternative für das Oberliga-Team sein kann. Rein körperlich ist er sogar ohne Frage eine Verstärkung, was er vor allem in der zweiten Halbzeit unter Beweis stellte, als er die kompletten 30 Minuten im Mittelblock verteidigte. In der ersten Hälfte hatte diese Aufgabe als Partner von Martin Schieke noch Stefan Corazolla erfüllt, der mit zehn Toren auch einmal mehr bester Werfer seines Teams war. Corazolla war es auch, der beim 4:3 in der achten Minute die Gäste erstmals in Front brachte.

Über 6:4 wurde diese Führung auf 10:7 (17.) ausgebaut und bis zum 13:10 (24.) gehalten. „Bis dahin hatten wir leichte Vorteile. Wir waren wie gefordert von Anfang an hellwach, haben aber in der ersten Viertelstunde eine Reihe guter Chancen nicht verwerten können, weil wir mehrfach den Pfosten getroffen haben“, berichtete Bansa, dass die Führung höher hätte ausfallen können. Das Polster von drei Toren jedenfalls sollte nicht bis zur Pause reichen, weil der Innenblock der Abwehr in der Endphase der ersten 30 Minuten keinen Zugriff mehr hatte und Friesenheim nach einem 5:1-Lauf beim Seitenwechsel 15:14 in Führung lag. Nach der Umstellung stand die Defensive in der zweiten Halbzeit aber wieder sicherer, sodass die HSG nach zwei erfolgreichen Rückraumwürfen von Corazolla wieder mit 20:18 vorne lag (42.). Der einmal mehr intelligent das HSG-Spiel leitende Sebastian Diehl erhöhte durch einen Siebenmeter auf 22:19, ehe Rechtsaußen Sebastian Grethen beim 25:21 den Abstand erstmals auf vier Tore stellte (55.). Damit waren die Gäste dann im Prinzip auch durch. Friesenheim hatte es zunächst mit einer Manndeckung nur gegen Corazolla probiert und später auch noch den im Angriff auf Halbrechts agierenden Brix kurz genommen, doch das sollte alles nichts nutzen, da in der entscheidenden Phase der entscheidende Binger im Tor stand.

David Gallas kam Mitte der zweiten Hälfte für Karim Ketelaer zwischen die Pfosten und wehrte vier schwere Würfe in Folge ab, was seine Vorderleute nutzten, um sich vom Gegner abzusetzen. Dass an diesem Spiel aber alle Spieler beteiligt waren, unterstrich Bansa auch mit einem Lob für Tom Schmelzer, der sich in der ersten Halbzeit verletzte und phasenweise gar nicht spielen konnte, am Ende aber doch seine bislang beste Saisonleistung abgeliefert hatte. Erfreuliche Randerscheinung war auch das Comeback von Linksaußen Arne Teschner, der nach anderthalbjähriger Leidenszeit in jeder Halbzeit 15 Minuten spielte und auch gleich wieder sein erstes Tor markierte.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Gallas - Michel, Corazolla (10/1), Baucke, Schubert (1), Schieke (5), S. Diehl (6/3), Klimavicius, Schmelzer (1), Brix (2), Teschner (1), S. Grethen (2).