Trainer Konrad Bansa sieht sein Team auf einem guten Weg. Nach den letzten erfolgreichen Spielen geht man mit Selbstvertrauen in die Partie. - Foto: ArchivHandballer der HSG Rhein-Nahe fahren mit Selbstvertrauen zum Spitzenteam VTZ Saarpfalz

Nach fünf Spielen ohne Punktgewinn, sind die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga mittlerweile seit vier Spielen ungeschlagen. Spätestens mit dem jüngsten 35:17 gegen Bitburg dürften sich die Binger allen angesammelten Ballast von der Seele geworfen haben. Die perfekte zweite Halbzeit, in der der Gegner geradezu wurde, sollte der HSG Selbstvertrauen für die kommenden schweren Aufgaben geben. Denn von den verbleibenden fünf Gegnern vor Weihnachten sind gleich drei in der Top fünf der Liga zu finden, ein weiterer nur knapp dahinter. Der dickste Brocken wartet an diesem Samstag um 18 Uhr mit dem Spiel beim VTZ Saarpfalz. Die Spielgemeinschaft führte bis zum vergangenen Wochenende verlustpunktfrei die Tabelle an, ehe sie mit einer 21:31-Schlappe bei der MSG HF Illtal die Spitzenposition abgeben musste.

Die einen haben also einen Dämpfer erhalten, während die anderen auf Wolke sieben angeschwebt kommen. Ob sich allein mit diesem psychologischen Vorteil die spielerische Kluft zwischen den Teams überwinden lässt, ist jedoch fraglich. „Vielleicht“, sagt HSG-Trainer Konrad Bansa, der es für möglich hält, dass die Saarpfälzer „angeschossen“ sind und schwächeln. Wahrscheinlicher ist für ihn aber die Variante „angeschlagener Boxer“, der noch gefährlicher wird. „Sie sind auf Wiedergutmachung aus, weshalb wir uns auf einiges gefasst machen müssen.“

Welche der beiden Möglichkeiten eintrifft, ist jedoch Spekulation, weshalb sich Bansa ganz normal auf die Qualitäten der Saarpfälzer einstellt. „Mit ihren Routiniers sind sie im Rückraum topbesetzt, weshalb wir uns da nicht auf einen Spieler konzentrieren können. Zudem ziehen sie zu Hause ein munteres Tempospiel auf, dem wir mit kontrollierten Angriffen entgegenwirken müssen. Wir dürfen sie nicht zum Kontern einladen.“

Grundsätzlich sieht Bansa nach den Erfolgen der letzten Wochen aber einen guten Zeitpunkt für diese schwere Aufgabe. „Es passt uns gut in den Kram, dass wir als Außenseiter ins Spiel gehen können. Wir sind gut drauf und werden sehen, was gegen einen solchen Gegner möglich ist“, sieht er die Partie als Herausforderung, die selbstbewusst angegangen werden kann. „Wir wissen die Leistung gegen Bitburg einzuschätzen. Das war ein Schritt nach vorne. Es ist aber auch klar, dass der Gegner in der zweiten Halbzeit nicht mehr voll dagegengehalten hat. Für uns ist entscheidend, dass wir nicht nachlassen, sondern weiter hart arbeiten, um so etwas wiederholen zu können.“

Personell hofft Bansa auf den Einsatz von Sebastian Diehl, der gegen Bitburg umknickte und nicht trainieren konnte. Im Tor wird noch einmal das Gespann Ketelaer/Gallas antreten, das sich nach der Genesung von Niklas Weißbrod wieder dem internen Konkurrenzkampf stellen muss. Auf einem guten Weg ist auch Linkshänder Janik Adenau, der bis zum Comeback aber noch ein paar Wochen brauchen wird.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 11.11.2017