Im Hinspiel hatte Vincent Klug (Mitte) die HSG gegen die VTZ Saarpfalz noch zum Sieg geführt. Jetzt, im Rückspiel in Zweibrücken, reichte es nicht zum Punktgewinn für die Binger. - Archivfoto: Dirk Waidner HSG Rhein-Nahe stellt sich in entscheidenden Phasen gegen VTZ Saarpfalz zu wenig clever an

Sie haben cool gespielt. Doch als es darauf ankam, zeigte sich, dass den Handballern der HSG Rhein-Nahe Bingen doch noch einiges an Erfahrung fehlt.

 

Als Ergebnis stand eine unnötige 22:25 (10:13)-Niederlage im Auswärtsspiel der Oberliga RPS bei der VTZ Saarpfalz. „Wir haben lange die Nerven behalten und sind ruhig geblieben. Doch in der entscheidenden Phase hat man gemerkt, dass wir doch noch ein wenig grün hinter den Ohren sind", kommentierte HSG-Trainer Konrad Bansa, der zu viele vergebene Chancen in der entscheidenden Schlussphase bemängelte.

Die Abgezocktheit fehlte den Gästen schon in der Endphase der ersten Halbzeit, als sie ihre anfangs herausgeworfene Führung verspielten. 4:1 und 7:4 hatten die Binger, bei denen Janik Adenau erstmals in der Anfangsformation stand und gute erste 30 Minuten ablieferte, zu Beginn vorne gelegen. Über 6:8 glich Saarpfalz dann zum 8:8 aus, um bis zur Pause auf 13:10 davonzuziehen. „In dieser Phase haben wir im Angriff zu viele leichte Fehler gemacht und Saarpfalz ist zu Gegenstößen gekommen. Das war nicht clever. Wir haben unsere Chancen vergeben, und der Gegner konnte Fahrt aufnehmen", erklärte Bansa den Pausenrückstand, den die HSG trotz Überzahl nach dem Wiederbeginn zunächst nicht verkürzen konnte.

Überhaupt war an diesem Tag das Überzahlspiel die große Schwäche der Gäste, die zur Genüge Gelegenheit hatten, mit einem Mann mehr leichte Tore zu machen. Denn die Gastgeber waren nach zuletzt zwei knappen Niederlagen gegen Abstiegskandidaten hoch motiviert in die Partie gegangen. So motiviert, dass sie auch knüppelhart in der Abwehr zu Werke gingen und dafür zwei Rote Karten kassierten. Zudem gab es noch einmal Rot gegen die VTZ-Bank und einen Platzverweis nach drei Mal Zwei Minuten. „Wir waren aber leider nicht in der Lage daraus Kapital zu schlagen", bedauerte Bansa.

Zu Beginn der zweiten Hälfte zogen die Saarpfälzer sogar weiter auf 17:11 davon. Über 19:15 kämpften sich die Binger dann aber wieder heran und bekamen beim 20:19 sogar die Gelegenheit zum Ausgleich. Die endete jedoch mit einem Ballverlust und einem weiteren VTZ-Gegenstoßtor. „Wir haben die Big Points einfach nicht gemacht, auch weil wir die Überzahl immer wieder schlecht gespielt haben. Da haben wir zu kompliziert gespielt, statt den einfachen Weg zu suchen."

Als Grund für den Sieg der Gastgeber nannte Bansa aber auch deren wurfstarken Rückraum, den die HSG nie richtig in den Griff bekam. „Immer, wenn sie ein Tor brauchten, haben sie auch eins gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir eigentlich ganz gut gedeckt und auch viele Bälle erobert. Aber im entscheidenden Moment haben wir dann vorne wieder nicht getroffen." So blieb den Gästen auch beim 21:20 der Ausgleich verwehrt und Zweibrücken kam über 24:20 zum Sieg.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Bachmann – Hemmes, Adenau (2), M. Grethen (2), N. Eichholtz (6/5), Doderer, Schieke (7/1), Teschner, Klug (1), Ganz (4), Groß.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen, 26.04.2016