Stefan Corazolla mit 9 Toren erfolgreich für die HSG. - Foto: ArchivOberligist HSG Rhein-Nahe feiert in Kastellaun unerwarteten 38:22-Kantersieg

Mit einem Kantersieg sind die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen ins neue Jahr gestartet. Beim Rangsiebten HSG Kastellaun/Simmern gewannen die Binger unerwartet deutlich 38:22 (20:13) und wecken damit Hoffnungen auf eine erfolgreiche Rückrunde. Dabei standen die Zeichen alles andere als optimal für die Gäste, die auf zwei Spieler verzichten mussten. Neben Linksaußen Tim Michel war besonders der Ausfall des aus dem Hunsrück stammenden Martin Schieke in seinem „Heimspiel“ als schweres Handicap eingestuft worden.

Neuzugang Vucetic trifft zum Einstand dreimal

Doch statt Schieke rückte Stefan Corazolla neben Marcel Trierweiler in den Mittelblock der 6:0-Abwehr und überzeugte mit starken Aktionen gegen die Rückraumwürfe des Gegners. Zudem brachte Moritz Brix Stabilität in die Binger Abwehr. „Die haben das richtig gut hingekriegt“, freute sich Trainer Konrad Bansa, der mit Strahinja Vucetic noch einen Neuzugang für den Rückraum präsentierte. Der 19-jährige Linkshänder spielte früher in Wiesbaden, musste nach Kreuzbandriss aber eine Pause einlegen. Sein Aufbautraining absolvierte er in den letzten zwei Monaten in Bingen, wo er nun einen erfolgreichen Einstand im Oberliga-Team feierte. „Er kam in Unterzahl auf den Platz und hat direkt getroffen“, berichtete Bansa von der 43. Minute, in der Vucectic das 28:20 markierte.

Die Gäste erzielten auch die nächsten vier Treffer im Spiel, das damit endgültig entschieden war. Kastellaun leistete kaum noch Gegenwehr, sodass Vucetic auch noch die letzten zwei Treffer der Partie zum Endstand vergönnt waren. „Nach dem Spiel waren alle sprachlos über diese Leistung. Wir hatten einen richtig guten Lauf“, staunte Bansa selbst über den Auftritt seines Teams. „Die Torleute haben beide gut gehalten, und Stefan ist als Blocker herauszuheben. Die Mannschaft hat mit einer geschlossen guten Leistung beeindruckt.“

Schubert und Teschner brandgefährlich

Auch die Außen trugen einen Teil zur Überlegenheit bei. Max Schubert auf rechts und Arne Teschner auf links waren im Positionsspiel und im Tempogegenstoß brandgefährlich und erzielten gemeinsam 13 Tore. So griff bei den Gästen ein Rädchen ins andere, was früh einen beruhigenden Vorsprung einbrachte. Das schnelle 2:0 wurde Schritt für Schritt auf 6:3 (9.), 11:6 (15.) und bis zur Pause gar auf 20:13 ausgebaut. Der meiste Widerstand bei den Gastgebern ging noch vom Ingelheimer Henrik Walb aus, der fünf der ersten sechs Kastellauner Tore warf. Nach acht Treffern in der ersten Halbzeit hatte der Halblinke sein Pulver aber weitgehend verschossen, sodass sein neunter Treffer zum 18:25 (35.) auch sein letzter war. „Da er als Einziger wirklich gefährlich war und viel Verantwortung zu tragen hatte, wurde er irgendwann ein bisschen müde. Unsere Abwehr hat ihn mit einem guten Block aber auch in den Griff bekommen“, erklärte Bansa, der in der zweiten Halbzeit entspannt die Partie verfolgen konnte.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Weißbrod – Corazolla (9), Eichholtz (5), Trierweiler (1), Baucke (2), Schubert (6), Teschner (7), S. Diehl (4/3), Brix (1), Vucetic (3), Schmelzer.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 15.01.2018