Kein Durchkommen: Bingens Jakob Schneider (Mitte) wird von der Friesenheimer Abwehr in die Zange genommen. - Foto: Dirk WaidnerC-Jugend-Handballer der HSG verlieren gegen körperlich überlegene Friesenheimer

Keine Siegchance hatten die C-Jugend-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen im Oberliga-Duell mit dem Bundesliga-Nachwuchs der TSG Friesenheim. Die Gäste setzten sich schon früh im Spiel ab und kamen kamen dank konsequenter Abwehrarbeit zu einem deutlichen 35:26 (18:13)-Erfolg.

Hatten die Binger in der Vorwoche noch dem Tabellenzweiten aus Hochdorf einen heißen Fight geliefert, so waren sie diesmal nicht in der Lage, der Dynamik und körperlichen Wucht des Gegners viel entgegenzusetzen. Das hing sicherlich auch damit zusammen, dass HSG-Torjäger und Spielmacher Andre Pitthan gesundheitlich angeschlagen ins Spiel ging und nicht zur gewohnten Form fand. Auch Yannik Heydasch war nach zweiwöchiger Erkrankung körperlich noch nicht auf der Höhe und Linas Galius fiel gar ganz aus. Vor allem lag es aber daran, dass die Friesenheimer in der Abwehr sehr aufmerksam agierten, immer wieder die Passwege zustellten und im Eins-gegen-Eins ihre Größenvorteile zum Tragen brachten. Athletisch hatten die Binger dem Gegner nicht viel entgegenzusetzen, weshalb sie vorne einstecken mussten und in der Abwehr ihre Gegenspieler nicht halten konnten. Der allergie-geplagte Pitthan konnte diesmal seine Schnelligkeit nicht ausspielen, sodass Friesenheim direkt die Kontrolle im Spiel übernahm.

Immerhin zeigte der Halblinke Eliah Tullius seine Wurfstärke und hielt mit präzisen Würfen aus der zweiten Reihe dagegen. So blieben die Gastgeber zumindest in der ersten Viertelstunde auf Tuchfühlung und schlossen immer wieder auf ein Tor Rückstand auf. Beim 9:6 war die TSG dann aber erstmals auf drei Tore enteilt, was sie direkt mit zwei weiteren Treffern ausbaute. Aus ihrer starken Abwehr heraus starteten die Gäste nun immer wieder zum Gegenstoß, weshalb die HSG auch nicht mehr näher herankam.

Beim Stand von 18:13 ging es in die Pause, nach der die TSG direkt zum 20:13 nachlegte. Jeweils per Siebenmeter verkürzte Eliah Tullius noch zweimal auf vier Tore. Die Pfälzer setzten sich aber direkt wieder auf 25:18 ab und hielten anschließend den Abstand konstant hoch. „Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass ich mit allem zufrieden bin – nur nicht mit der Einstellung und der Abwehr. Wir sind einfach zu brav und haben zu viel Respekt“, kommentierte HSG-Trainer Marco Tullius, der sich mehr Gegenwehr in der Defensive wünschte. „Aber 15 Kilo Unterschied sind für uns halt nicht zu halten. Ich bin trotzdem überzeugt, dass wir von dieser Saison extrem profitieren werden. Nächstes Jahr kann die Mannschaft körperlich besser mithalten und sie weiß, was sie erwartet.“

HSG Rhein-Nahe: Silbereisen, Edelweiss – Dziunczik, Schneider (1), Heydasch (3), Tullius (9/5), Pitthan (5/1), Hein, Heber (3), Wirtz (5), Waidner.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 07.02.2018