Martin Schiecke sicher im  Abschluss gegen Mundendeim. Am Ende musste sich die HSG dennoch deutlich geschlagen geben. - Foto: privatHSG unterliegt Drittliga-Absteiger Mundenheim 20:28 / Zu viele Fehler und Ungenauigkeiten

Ihre zweite Niederlage im dritten Saisonspiel kassierten die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga RPS. Ihr Heimspiel gegen den Drittliga-Absteiger VTV Mundenheim verloren die Binger verdient mit 20:28 (10:13) und zeigten dabei wie in der Vorwoche beim Aufsteiger SG Gösenroth/Laufersweiler, dass sie noch nicht so weit sind wie es der klare Auftaktsieg gegen die HSG Kastellaun/Simmern vermuten ließ. Trainer Konrad Bansa hatte aber schon damals die Mängel in der Abstimmung gesehen und behielt letztlich mit seinen Mahnungen Recht. „Die waren gut und wir nicht so gut“, brachte er die Analyse auf den kleinstmöglichen Nenner.

Etwas tiefer geschaut lässt sich dieser Unterschied vor allem dadurch erklären, dass die Mundenheimer deutlich besser eingespielt waren. Die gute Abstimmung zwischen dem Innenblock und dem starken Torwart stellte die Binger vor eine nicht zu bewältigende Herausforderung. „Der Gegner hat gut und sehr konsequent gedeckt. Wir haben uns durchgängig sehr schwer getan, Tore zu erzielen“, erklärte Bansa, der exemplarisch auf gerade einmal vier Tore der Rückraumspieler verwies. Da hatte auf der anderen Seite allein Simon Schleidweiler schon deutlich mehr zu bieten. Der 20-jährige Halblinke netzte siebenmal ein und war nur einer der Trümpfe im VTV-Rückraum.

„Die Mundenheimer haben wirklich gut gespielt. Das war mit Abstand der stärkste Gegner, den wir bis jetzt hatten, und wenn wir da nicht ins Rollen kommen, sind wir zu schwach“, kommentierte Bansa. Dem sehr geschlossenen Auftritt der Gäste stand dann eben auch eine suboptimale Leistung der Hausherren gegenüber. Den Bingern unterliefen auch ohne Gegnerdruck zu viele einfache Fehler, die sich in ungenauem und drucklosem Passspiel oder zu schwachen Würfen ausdrückten. Das zeigte sich schon gleich im ersten Angriff, der nach einem mäßigen Abschluss direkt zu einem Mundenheimer Gegenstoßtor führte. „Wir waren nicht von Anfang an wach und brauchten erst wieder einen Weckruf“, bemängelte Bansa, dessen Team kein einziges Mal im gesamten Spiel den Ausgleich schaffte.

Bis zum 10:11 in der 25. Minute verkürzten die Binger immer mal wieder auf ein Tor, ehe die VTV sich mit den letzten beiden Treffern der ersten Halbzeit absetzten. „Trotz einer leblosen Phase hat sich das Ergebnis bis dahin im Rahmen gehalten. Wir haben uns dann auch einiges vorgenommen, aber wir sind einfach nicht auf Drehzahl gekommen.“ ie Gäste erzielten auch die ersten zwei Treffer nach dem Wiederanpfiff und bauten ihren Vorsprung damit zunächst auf 15:10 (33.), später sogar auf 21:14 (47.) aus. Dass die Binger dann nach einer Auszeit noch einmal drei Tore aufholten, bewertete Bansa als guten Kampfgeist seiner Mannschaft, von dem er insgesamt aber zu wenig sah.

Spielfreies Wochenende kommt gerade recht

Somit war der Abstand vom 21:17 bald wieder auf 25:18 (56.) ausgebaut und die Partie damit auch entschieden. „Unsere Probleme hängen auch damit zusammen, dass die neuen Spieler noch nicht wie selbstverständlich zusammen spielen. System und Mannschaft müssen sich noch finden. Wir müssen da die Ruhe bewahren und mehr Willen auf den Platz bringen“, resümierte Bansa, dem die Pause am nächsten Wochenende gerade Recht kommt.

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HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Weißbrod - Michel (2), Corazolla, Eichholtz, Trierweiler (2), Baucke (1), Schubert (4), Schieke (5), S. Diehl (3/3), Klimavicius (1), Schmelzer (2).

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 18.09.2017