Stehen gegen Bitburg wieder im Binger Abwehrzentrum: Der HSG-Mittelblock mit Marcel Trierweiler (rechts) und Martin Schieke, hier in der Partie gegen Vallendar. - Foto: Dirk WaidnerOberliga-Handballer gegen Bitburg ohne große Personalsorgen

Nach fünf Niederlagen in Folge sind die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga nun seit drei Partien ungeschlagen. Diese Serie soll unbedingt um einen weiteren Erfolg ausgebaut werden, ehe nächste Woche das Spiel bei Tabellenführer TVZ Saarpfalz ansteht. Denn am Sonntag (16 Uhr) ist der Drittletzte TV Bitburg in der Rundsporthalle zu Gast, wo es für die Eifelaner bislang nichts zu ernten gab. Vor fast genau einem Jahr gingen sie hier 20:34 unter und hinterließen nicht den Eindruck, als könnten sie die Klasse halten. Doch im Gegensatz zu ihren vorangegangenen Aufstiegen akklimatisierten sie sich in der Liga und schafften erstmals den Klassenerhalt. Das gelang ihnen nicht zuletzt, weil sie auch ihr Heimspiel gegen Bingen 25:24 gewannen.

Deshalb sieht HSG-Trainer Konrad Bansa keinen Grund, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. „Sie haben Zweibrücken geschlagen und gegen Illtal mitgehalten. Da kommt ein ordentliches Kaliber auf uns zu. Sie haben sich gefestigt.“ Bansa warnt besonders vor dem wurfstarken Rückraum. „Sie kommen im Angriff über viele Kreuzungen und spielen gerne mit zwei Kreisläufern. In der Deckung sind sie flexibel, arbeiten meist mit einem Spieler vorgezogen. Aber unsere Probleme mit offensiven Abwehrreihen sind ja weniger geworden, seit wir uns intensiv damit beschäftigt haben.“ In Friesenheim beobachtete Bansa gar, dass sich ein Gegner defensiver gegen seine Sieben aufstellte als normalerweise. Das war den Bingern länger nicht mehr passiert, brachte sie aber nicht aus der Fassung. Am Ende reichte es zum dritten Saisonsieg, dank dem sie nun zwei Punkte mehr auf dem Konto haben als Bitburg. Und um nicht wieder unten reinzurutschen, soll dieser Vorsprung mit einem Sieg verdoppelt werden.

Personell sind die Binger dazu fast schon ungewöhnlich gut aufgestellt. Denn im Lazarett befinden sich nur noch Torwart Niklas Weißbrod und Linkshänder Janik Adenau, die einem baldigen Comeback entgegenarbeiten. Erfolgreich geschafft hat das bereits Arne Teschner, der ohne Probleme zwei Einsätze in der Rheinhessenliga und auch sein erstes Oberliga-Spiel absolviert hat. Da zudem für die rechte Seite weiter Sebastian Grethen zur Verfügung steht, hat die HSG beide Außenpositionen doppelt besetzt – ein Luxus, auf den Bansa lange verzichten musste.

Nach zwei Spielen erfolgreicher Improvisation, steht auch der etatmäßige Mittelblock mit Martin Schieke und Marcel Trierweiler wieder im Abwehrzentrum. Die Voraussetzungen für einen Sieg scheinen also gut wie lange nicht. „Entscheidend ist, dass wir von Anfang an wach sind und unseren Willen auf den Platz bringen. Wir müssen hinten dem Druck standhalten und vorne viel Druck machen. Nachdem wir uns berappelt haben, wollen wir so weitermachen“, hofft Bansa auf eine konstante Leistung ohne Durchhänger. Nur so, ist er überzeugt, kann es für sein Team reichen. „Einfache Spiele gibt es für uns nicht. Gerade gegen vermeintlich schwächere Gegner tun wir uns oft schwer. Deshalb müssen wir immer voll konzentriert sein, damit wir weiter Punkte hamstern können.“

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 04.11.2017