Solche kraftvollen Abschlüsse wie hier von Maximilian Grethen gegen Vallendar, werden für die HSG Rhein-Nahe auch im Heimspiel gegen Bitburg nötig sein, um zu bestehen. - Foto: Dirk WaidnerBinger Oberliga-Team empfängt Aufsteiger TV Bitburg in der Rundsporthalle

Nach der klaren Niederlage beim Tabellenführer in Worms wollen die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga wieder Fahrt aufnehmen und an die vorangegangenen Erfolge anknüpfen. Wenn am Sonntag um 16 Uhr der Aufsteiger TV Bitburg in der Rundsporthalle aufläuft, zählt für die Gastgeber nur ein Sieg, mit dem sie ihr Punktekonto wieder ausgleichen können. „Ein Sieg muss das Ziel sein. Aber wir sind gewarnt, denn Bitburg hat Budenheim geschlagen und ist nicht zu unterschätzen“, sagt HSG-Trainer Konrad Bansa, der genau da weitermachen will, wo sein Team im letzten Heimspiel aufgehört hat.

„Stärken nicht zur Geltung kommen lassen“

Mit 33:23 wurde vor zwei Wochen an gleicher Stelle der damalige Spitzenreiter TV Mülheim geschlagen, womit angesichts der angespannten Personallage keiner gerechnet hatte. Auch in der Woche zuvor hatten die Binger mit einem ebenso deutlichen Auswärtssieg in Nieder-Olm überzeugt. Dass es in Worms dann etwas anders lief, hängt eben auch mit der Qualität des Gegners zusammen, der die richtigen Gegenmittel fand und das HSG-Spiel einzudämmen wusste.

„Sie haben unsere Stärken nicht zur Geltung kommen lassen. Wir wirkten aber auch nicht so frisch, wie in den Spielen davor. In solchen Spielen hängt auch viel davon ab, wie du reinkommst: Wenn du nach zehn Minuten schon 1:4 hinten liegst, obwohl du bis auf den Abschluss nichts falsch gemacht hast, wird es eben viel schwerer, als wenn der Gegner auch ein paar Fehler einbaut.“ Auch die körperliche Wucht der Wormser nennt Bansa als Argument, denn ihr in der Abwehr zu begegnen kostet viel mehr Kraft. Und wenn die am Ende dann fehlt, kann das auch in den Schlussminuten noch zu einem klaren Ergebnis führen. Ein ähnlich hohes Niveau ist von den Bitburgern aber nicht zu erwarten, weshalb die Binger gute Chancen haben, den Spieß diesmal wieder herumzudrehen. „Wir wollen wieder eine Abwehr stellen, die den Gegner unter Druck setzt. Wenn wir nicht bei jedem Angriff des Gegners ein Tor fangen, können wir auch vorne gelassener spielen, weil wir nicht ständig unter dem Druck stehen, mitzutreffen um nicht zurückzufallen. Außerdem sollten dann auch ein paar Gegenstöße herausspringen, die zu leichteren Toren führen“, erklärt Bansa seine Hoffnungen. Die werden auch dadurch genährt, dass zumindest alle Nicht-Langzeitverletzten wieder voll trainieren konnten. Martin Schieke, der gegen Mülheim ausfiel, weil ihn im Urlaub eine Erkrankung an der Rückreise hinderte und der dann erst kurz vor dem Worms-Spiel wieder zuhause war, ist ebenso wieder voll einsatzfähig, wie der letzte Woche nur sehr sporadisch mitwirkende Nico Eichholtz. Mit den zwei Aushilfskräften Tim Michel und Tim Kunz sowie den U 21-Spielern aus dem Reserve-Team stehen dann immerhin wieder 13 Spieler zur Verfügung, von denen zumindest der Kern gut vorbereitet ins Spiel gehen wird. Und genau bei diesem Stammkader erwartet sich Bansa Vorteile gegenüber den Bitburgern, die in ihren Leistungen mehr Schwankungen aufweisen. „Wie üblich bei einem Aufsteiger setzen sie ein paar Glanzlichter, können ihr Potenzial aber nicht dauerhaft abrufen. Das ging uns vor zwei Jahren auch noch so. Jetzt sind wir aber einen Schritt weiter und etwas stabiler.“ Dennoch: Der TVB spielte schon vor zwei Jahren in der Oberliga und schaffte nach dem Abstieg den direkten Wiederaufstieg. Personell gab es dabei keine allzu großen Veränderungen, weshalb das Team gut eingespielt ist. Dreh- und Angelpunkt ist für Bansa ihr Spielertrainer Florian Enders, der im Rückraum die Fäden zieht und unbedingt von der HSG-Abwehr kontrolliert werden muss. Gelingt das, sollte Bansas Rechnung tatsächlich aufgehen und am Ende der vierte Saisonsieg drin sein.