Kaum zu stoppen: Bingens Markus Sieben lässt sich von seinem Bitburger Gegenspieler nur auf Kosten eines Siebenmeters am Wurf hindern. - Foto: Dirk WaidnerBinger Oberligist beherrscht Aufsteiger TV Bitburg beim 34:20 fast nach Belieben / Vierter Saisonsieg

Völlig ungefährdet fuhren die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga RPS ihren vierten Saisonsieg ein. Mit 34:20 (18:7) schlugen sie in eigener Halle den Aufsteiger TV Bitburg, der in dieser Form wohl wie vor zwei Jahren am Klassenerhalt scheitern wird.

Nach fünf Minuten Widerstand gebrochen

Mehr als fünf Minuten konnten die Eifelaner den Gastgebern nicht Paroli bieten. Nach dreimaliger Ein-Tore-Führung, die schon nur dank zweier verwerteter Abpraller zustande kam, waren sie im Angriff mit ihrem Latein am Ende und mussten sich aufgrund einer schwachen Rückwärtsbewegung dem Binger Tempospiel beugen. „Unsere Abwehr hat heute die gegnerischen Spielzüge zugestellt – genau so, wie wir es besprochen hatten. Das hat gereicht, dass die Bitburger aus dem Spiel waren“, freute sich HSG-Trainer Konrad Bansa über den Erfolg einer guten Spielvorbereitung. Die Gäste hatten darauf keine Antwort parat: Spielerisch fehlten ihnen die Alternativen und individuell die Fähigkeiten, um mit Einzelaktionen die Binger Defensive in Schwierigkeiten zu bringen. Und kam doch einmal ein Wurf aufs HSG-Tor, war da ja auch noch Torwart Karim Ketelaer, der wieder einmal seine Klasse unter Beweis stellte und zahlreiche Bälle parierte. Dadurch war er dann auch in der Lage, den Ball sofort nach vorne zu spielen und viele Tore aus dem Tempospiel einzuleiten.

So vollendete Kai Diehl einen Gegenstoß zur ersten HSG-Führung beim 4:3 (6.), nach der die Gäste nie mehr den Ausgleich schafften. Marcel Trierweiler schraubte mit zwei Treffern aus der zweiten Welle das Ergebnis zunächst auf 8:5 (12.) und dann auf 10:6 (16.). Keine zehn Minuten später vollendete Linksaußen Tim Michel einen Hattrick zum 15:7, ehe er zwanzig Sekunden vor der Pausensirene mit einem weiteren Gegenstoßtor das 17:7 nachlegte. Das sollte es aber noch immer nicht gewesen sein. Ketelaer hielt auch den letzten Bitburger Wurf und stellte in der letzten Sekunde mit einem Abwurf über den weit vor seinem Tor stehenden TVB-Keeper den 18:7-Pausenstand her.

25 Minuten hatten die Binger ohne einen Wechsel mit ihrer ersten Sieben durchgespielt, dann begannen sie munter durchzumischen. Für die zweite Halbzeit kamen Julian Groß (links) und Tim Ganz auf die Außenpositionen. Im Rückraum verschaffte Tim Kunz den Protagonisten ihre Pausen und in der Defensive sorgte Markus Sieben für Entlastung. Denn Basis dafür, dass der

Vorsprung sicher gehalten und sogar mühelos auf 26:12 weiter ausgebaut wurde, war weiterhin eine dicht stehende 6:0-Abwehr, hinter der Ketelaer hielt, was zu halten war. Nach 40 Minuten übernahm dann Sebastian Bachmann die Aufgabe im Tor und stand der Nummer eins nicht viel nach.

Trainer Konrad Bansa freut sich über hohe Effektivität

So plätscherte die längst entschiedene Partie mit zweistelligem Abstand locker dahin und brachte keine unerwünschten Überraschungen mehr, dafür aber zwei hochverdiente Punkte für die HSG. „Trotz einiger Fehler hatten wir heute eine hohe Effektivität. Für mich war dieses Spiel sehr, sehr wichtig, weil wir mit diesem Sieg dokumentiert haben, dass die ansteigende Form keine ,Zweitagsfliege‘ war“, wollte Bansa unbedingt die guten Leistungen gegen Nieder-Olm und Mülheim bestätigt sehen. Die Mannschaft habe Stabilität bewiesen, „und genau das wollte ich sehen“, so Bansa.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer (1), Bachmann – Trierweiler (4), N. Eichholtz (7/2), Groß (2), Schieke (2), K. Diehl (1), Ganz (4/1), M. Grethen (3/1), Sieben (1), Michel (5), Kunz (3).

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Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 31.10.2016