Fällt weiter aus: Bingens Lukas Klein wird in Friesenheim nicht dabei sein. - Archivfoto: HSGOberligist HSG Rhein-Nahe Bingen rechnet sich im Auswärtsspiel in Friesenheim einiges aus

Dreimal schon in dieser Saison haben die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen ihr Punktekonto in der Oberliga RPS ausgeglichen. Jetzt wollen sie es endlich auch mal ins Plus schaffen. Dazu müssen sie am Samstagabend um 20 Uhr ihr Auswärtsspiel bei der TSG Friesenheim II gewinnen, was gemessen am bisherigen Saisonverlauf kein Ding der Unmöglichkeit sein sollte.

Die Friesenheimer gingen zuletzt viermal in Folge als Verlierer vom Platz und rutschten damit auf den zwölften Tabellenplatz ab. Dass sie zuvor dreimal hintereinander siegreich waren, lag auch den Gegnern, die derzeit die letzten drei Plätze belegen. Die Binger belegen mit 8:8 Zählern Rang acht.

Wie also sind die Friesenheimer einzuschätzen? HSG-Trainer Konrad Bansa war sich vor der Video-Analyse selbst noch nicht sicher. „Personell hat sich einiges bei ihnen geändert und sich brauchen wohl noch ein bisschen Zeit. Aber sie sind sicher stärker als Bitburg und sie liegen uns nicht“, erwartet er auf jeden Fall eine schwerere Aufgabe als beim lockeren 34:20-Heimsieg vom letzten Wochenende. Da der nicht nur mit Bitburger Schwäche, sondern auch viel mit Binger Qualität zu tun hatte, ist Bansa trotzdem positiv gestimmt. „Wir hoffen, die gute Form ein weiteres Mal abrufen zu können. Wir wollen den zweiten Auswärtssieg und ein positives Punktekonto. Das wäre eine Sensation“, weist er mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass die HSG seit dem verpatzten Saisonstart im Vorjahr nicht mehr im Plus war. Nun aber haben die Binger drei ihrer letzten vier Spiele gewonnen. Angesichts der dabei überwundenen personellen Hemmnisse sind diese Erfolge doppelt hoch zu bewerten und der Einriss mit der Niederlage beim Tabellenführer in Worms war keine unerwartete Tragödie.

Im Gegenteil: Man darf sich darauf freuen, was die HSG zu leisten im Stande ist, wenn alle Spieler fit sind und von den Langzeitverletzten der eine oder andere zurückkommt. Denn auch gegen Bitburg war mit Lukas Klein ein Akteur des verbliebenen Mini-Stammkaders erkrankt ausgefallen. Klein konnte auch diese Woche nicht trainieren, weshalb Bansa für Friesenheim erneut ohne ihn plant. Dafür näherte sich Spielmacher Nico Eichholtz mit einer starken Leistung wieder seiner Bestform an, und auch die Aushilfen Tim Michel und Tim Kunz scheinen immer besser ins Team hineinzuwachsen. Bansa selbst wird wegen eines Trainer-Lehrgangs in Kiel zwar nicht an Bord sein, hat seine Mannschaft aber in gewohnt akribischer Form vorbereitet und Co-Trainer Sebastian Bachmann und Aushilfscoach Axel Eichholtz einen Matchplan erstellt.

Darin wird auch eine Anweisung enthalten sein, wie die HSG-Abwehr zu reagieren hat, wenn der Gegner mit zwei Kreisläufern spielt. „Wir dürfen dann nicht zu weit rausgehen, aber auch nicht hinten stehen bleiben, denn der TSG-Rückraum ist zu beachten. Der Knackpunkt ist, das Zusammenspiel Rückraum-Kreis zu unterbinden und ins Tempospiel zu kommen“, sagt Bansa.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 05.11.2016