Martin Schieke war mit 5 Toren erfolgreichster Torschütze der HSG in Völklingen. - Foto: ArchivOberligist HSG Rhein-Nahe verschenkt in Völklingen den möglichen Sieg

Zum dritten Mal hintereinander blieben die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Oberliga RPS ohne Sieg.

Dennoch haben sie dabei zwei Punkte geholt, denn zum zweiten Mal in Folge beendeten sie ein schweres Auswärtsspiel mit einem Unentschieden. Nach dem Punktgewinn in Budenheim und der Heimpleite gegen Illtal ergatterten die Binger diesmal einen Zähler mit einem 22:22 (11:11) bei der HSG Völklingen, die damit in der Tabelle auf Distanz gehalten wurde. Es war wie bereits in Budenheim eine ganz enge Partie, bei der die Männer vom Rhein-Nahe-Eck in der zweiten Halbzeit auf dem Weg zum Sieg waren, dann aber wieder eine Drei-Tore-Führung hergaben. Und diesmal war Trainer Konrad Bansa auch überhaupt nicht zufrieden mit dem Ergebnis, das er übersetzt als verdienten Lohn für die eigene Unfähigkeit bezeichnete. Als sinnbildlich für den „verschenkten Sieg“ und das gesamte Spiel seiner Mannschaft nannte er die letzte Spielminute, in der die Binger bei 22:21-Führung gegen eine offene Manndeckung zweimal den Ball verloren, um dann durch einen Siebenmeter nach der Schlusssirene noch den Ausgleich zu kassieren. „Das war maximal doof von uns, und das zieht sich durch das ganze Spiel. Wir haben nicht gut gespielt und jede Mange Stockfehler gemacht.“

Schon die erste Halbzeit war aus Gästesicht bestenfalls durchwachsen, denn nur zweimal - beim 3:4 und 10:11 - lagen die Binger in Führung, obwohl viel mehr drin gewesen wäre. „Mit einer besseren Quote bei den Würfen und Pässen liegen wir zur Pause klar in Führung“, kommentierte Bansa die vielen Fehlpässe seines Teams, das nach der deftigen Niederlage der Vorwoche nicht wieder zur guten Form der Spiele davor zurückfand. Zudem hatten die Binger keinen gelernten Linksaußen an Bord und mussten auf dieser Position viel improvisieren. Gefahr ging vom linken Flügel somit keine aus, was dem Gegner die Abwehrarbeit nicht unbedingt erschwerte. Somit konnten die Gäste bestenfalls mit ihrer eigenen Defensivleistung zufrieden sein, mit der sie verhinderten, dass Völklingen sich absetzen konnte. Nur beim 7:5 lagen die Hausherren einmal mit zwei Toren vorne, ehe die schwache erste Halbzeit mit 11:11 endete.

Zur zweiten Hälfte bot Bansa seine beiden Linkshänder zusammen auf und ließ Kai Diehl im Rückraum spielen. Maximilian Grethen wechselte dafür auf Halblinks. „Das hat eigentlich ganz gut geklappt“, kommentierte Bansa die Umstellung, die eine 16:13-Führung einbrachte. Noch weiter schienen die Binger Aktien zu steigen, als Nico Eichholtz beim Gegenstoß gefoult wurde und Völklingens Thomas Jung dafür die Rote Karte sah. Doch Kai Diehl warf den fälligen Siebenmeter dem Torwart an den Kopf und durfte gleich mit unter die Dusche gehen. Nun hatten die Gäste sogar nur noch zwei Auswechselspieler, was Bansa aber weiterhin nicht als Ausrede für den verpassten Sieg gelten ließ. Auch nicht, dass der Versuch mit zwei Kreisläufern zu spielen eher holprig über die Bühne ging. „Wir haben trotzdem geführt und hätten es machen müssen.“ Schon eher waren in seinen Augen ein weiterer verworfener Siebenmeter und die Fortsetzung der technischen Unzulänglichkeiten dafür verantwortlich. So hielt der Binger Vorsprung nur bis zum 18:15. Dann glich Völklingen zum 19:19 aus und lag anschließend sogar zweimal mit einem Tor vorne, ehe am Ende doch wieder die Gäste den Sieg in der Hand hatten. „Wir haben unsere PS heute nicht auf die Straße gekriegt. Deshalb hatten wir nicht mehr als das Unentschieden verdient“, resümierte Bansa, der das Ergebnis mehr als verlorenen, denn als gewonnenen Punkt bewertete.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Bachmann - Klimavicius, Sieben, M. Grethen (3), Eichholtz (3), Trierweiler (3), Hemmes, K. Diehl (4/3), Schieke (5), Ganz (4).