Kai Diehl ist ein sicherer Schütze vom Siebenmeterpunkt. - Foto: privatGastgeber ohne Siegchance

Sie haben sich im guten Mittelfeld etabliert. Aber zur absoluten Tabellenspitze der Oberliga RPS fehlt den Handballern der HSG Rhein-Nahe Bingen noch ein gutes Stück.

Nach der deutlichen Heimpleite gegen Illtal zeigte sich das auch im ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen den Tabellenzweiten VTZ Saarpfalz. Die Gastgeber blieben ohne Siegchance und verloren nach 60 einseitigen Minuten mit 19:28 (9:15). Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, da lagen die Gäste schon mit 4:0 vorne. Diesen frühen Rückstand sollten die Binger nie mehr wettmachen können, auch wenn spät in der sechsten Minute Kai Diehl endlich der erste HSG-Treffer gelang.

In den ersten zehn Minuten war fast jeder VTZ-Angriff ein Tor, weil die Gäste entweder ihre starken Rückraumschützen in gute Wurfpositionen brachten oder durch sicheres Kombinationsspiel zu einem freien Abschluss von sechs Meter kamen. Die HSG dagegen strahlte im Angriff gegen eine bewegliche und aggressiv zupackende 6:0-Abwehr der Gäste zu wenig Gefahr aus. Durchbrüche gelangen gegen den gut verschiebenden und die Passwege zustellenden VTZ-Defensivblock nur ganz selten, aus dem Rückraum fehlte die Wurfkraft, und wenn mal ein erfolgversprechender Abschluss zustande kam, war da noch der gut aufgelegte VTZ-Schlussmann Philipp Serr, der so manchen HSG-Wurf parierte. Auf der Gegenseite brachte Karim Ketelaer hingegen keinen Finger an den Ball, sodass er bereits nach zehn Minuten Platz machte für Sebastian Bachmann. Aber auch der bekam nicht viel zu halten, da die gegnerischen Schützen immer wieder unbedrängt zum Abschluss kamen. Auch eine Auszeit nach zwölf Minuten brachte beim Stand von 4:8 keine große Verbesserung. Zehn Minuten später stand es 11:5 und zur Halbzeit 15:9 für die Gäste, die sich ihrer Qualitäten bewusst waren und ganz routiniert ihr Programm abspulten. „Wir haben uns im Angriff zu wenig bewegt und immer gleich festgerannt. Ärgerlich ist auch, dass wir die paar Chancen, die wir bekommen haben, schlecht verwertet haben. Ansonsten wäre das ein normales Spiel geworden und nicht so hoch ausgegangen“, meinte HSG-Trainer Konrad Bansa, der die deutliche Überlegenheit der Gäste anerkannte.

Denn auch nach dem Seitenwechsel blieben die Saarpfälzer souverän. Mit ihrer starken Abwehr kontrollierten sie das Geschehen und gewannen viele Bälle, während sie vorne fast immer zum Abschluss kamen. Zwar war mittlerweile längst nicht mehr jeder Ball drin, da auch die VTZ-Schützen nicht mehr immer frei warfen. Trotzdem wuchs der Vorsprung bis zur 41. Minute auf 21:11 an. Fast zum gleichen Zeitpunkt wie in der ersten nahm Bansa auch in der zweiten Halbzeit eine Auszeit, um seine Mannschaft noch einmal neu zu motivieren. Auch wenn die Partie schon entschieden war, sollte wenigstens das letzte Drittel des Spiels ausgeglichen gestaltet werden. Und zumindest das sollte den Hausherren gelingen. Mit zwei Toren wurde auf 13:21 verkürzt und anschließend der Abstand nie mehr größer als zehn Tore werden lassen. Weniger als acht Tore ließ Saarpfalz aber auch nicht zu, sodass es am Ende 28:19 für die Gäste hieß. „Man hat heute gesehen, warum die Zweiter sind und wir Siebter. Da ist noch eine deutliche Grenze dazwischen. Wir können das zwar noch ein bisschen besser, aber der Gegner hat uns nicht gelassen“, resümierte Bansa den hoch verdienten Sieg der Saarpfälzer.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Bachmann - Klimavicius, N. Eichholtz (1), Trierweiler (2), K. Diehl (7/5), Schieke (1), Ganz (5), Sieben, Michel (1), Kunz (1), Friedemann (1).

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Quelle: Dirk Waidner, Foto: privat