Während der erkrankte Nico Eichholtz (hinten) fehlte, erzielte Max Grethen in Kastellaun die meisten Binger Tore, darunter auch den Siegtreffer. - Foto: Dirk WaidnerOberligist HSG Rhein-Nahe Bingen feiert mit 19:18 in Kastellaun den ersten Sieg im Jahr 2017

Nach zwei Niederlagen daheim ist den Handballern der HSG Rhein-Nahe Bingen im ersten Auswärtsspiel auch der erste Sieg des Jahres 2017 gelungen. Bei der HSG Kastellaun/Simmern gewannen die Binger ein umkämpftes und torarmes Spiel knapp mit 19:18 (10:13).

Abwehrarbeit bei beiden Teams im Vordergrund

Wie die geringe Torausbeute schon vermuten lässt, legten beide Mannschaften kein hohes Tempo vor, dafür aber umso mehr Wert auf gute Abwehrarbeit. „Vor allem im Angriff sind wir gar nicht ins Spiel gekommen“, berichtete Gästetrainer Konrad Bansa, dessen Mannschaft zwar 1:0 in Führung ging, für die nächste Viertelstunde aber nur noch den Anschlusstreffer zum 2:3 erzielte. „Vorne sind wir an der Abwehr und am Torwart zerschellt. Wir haben den Spielfluss und die Lücken nicht gefunden“, beschrieb Bansa die Offensivprobleme seines Teams, das die Gastgeber bis auf 7:2 davonziehen ließ. Mit drei Treffern in Folge zum 7:5 waren die Binger dann aber auch schnell wieder im Spiel. Beim 8:7 gelang sogar erstmals der Anschlusstreffer, dem bis zur Pause aber kein Ausgleich folgen sollte. Nach dem 10:9 zogen die Hunsrücker sogar noch einmal auf 12:9 davon. Beim Stand von 13:10 bekamen die Gäste dann mit dem Pausenpfiff noch einen Siebenmeter zugesprochen. Kai Diehl, der wegen seiner Damenverletzung bis dahin nur für einen erfolgreichen Strafwurfversuch auf den Platz gekommen war, scheiterte diesmal zwar am starken Kastellauner Keeper Mario Percin.

Trotzdem war das vorangegangene Foul von entscheidender Bedeutung. Denn der vorne schwer zu haltende und auch in der Kastellauner Abwehr eine gewichtige Rolle spielende Kreisläufer Adnan Kulovic quittierte dafür seine dritte Zeitstrafe und war damit aus der Partie. „Ansonsten wäre es schwer geworden“, sah auch Bansa in der Roten Karte eine Erleichterung für sein Team. Ein weiterer Faktor für die Wende im Spiel sollte der junge Markus Sieben werden, der den Kastellauner Spielgestalter und Torjäger Andrius Zigelis in der zweiten Halbzeit an die Kette nahm und ganz stark verteidigte. Als Folge gelangen den Gastgebern nach dem Seitenwechsel gerade noch fünf Tore. Dazu trug auch Torwart Karim Ketelaer bei, der nach der Pause Sebastian Bachmann ersetzte. Der Binger Co-Trainer hatte im Gastspiel bei seinem Heimatverein zwischen den Pfosten begonnen und auch schon kein schlechtes Spiel gemacht.

Trotz alledem sollte es noch ein harter Fight für die Binger werden, die beim 14:14 ausglichen und mit ihrem fünften Tor in Folge sogar 16:14 in Führung gingen. Aber die Partie blieb bis zum Ende offen. Ein Mal rettete die Latte die Binger Führung, ein anderes Mal ein Unterzahltor von Tim Ganz. Beim 18:18 glichen die Hausherren dann aber doch wieder aus, woraufhin sich Maximilian Grethen im Eins-gegen-Eins durchtankte und den Siegtreffer erzielte. Der letzte Kastellauner Angriff landete im Aus, ehe die Gäste die letzten 40 Sekunden mithilfe einer Auszeit herunterspielten und den Sieg nach Hause schaukelten.

„Ich muss heute unsere Abwehr loben, besonders Markus Sieben, der Zigelis entnervt hat. Im Angriff haben wir uns bis zum Ende schwer getan“, resümierte Bansa, der einfach nur froh war über den Sieg, der immerhin ohne Spielmacher Nico Eichholtz und den einzigen gelernten Linksaußen Tim Michel gelang.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Bachmann – Klimavicius (3), Sieben (1), M. Grethen (6), Trierweiler, K. Diehl (1/1), Schieke (3), Kunz (1), Ganz (4/1), Friedemann, Bucher.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 30.01.2017