Nur mit einer 100%-Mannschaftsleistung wird die HSG dem favorisierten Spitzenreiter der Oberliga RPS Paroli bieten können. - Foto: privatGelingt Handball-Oberligist der erste Heimsieg des Jahres ausgerechnet gegen TuS KL-Dansenberg?

Der erste Heimsieg im neuen Jahr ist ein Wunsch, den sich die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen auch im dritten Anlauf nur schwer werden erfüllen können. Denn am Sonntag um 16 Uhr heißt der Gast in der Rundsporthalle TuS KL-Dansenberg. Das Team aus dem Kaiserslauterer Stadtteil führt mit 29:5 Punkten souverän die Tabelle der Oberliga RPS an und kommt als haushoher Favorit ans Rhein-Nahe-Eck. Das gilt erst recht nach dem 35:16-Kantersieg gegen Völklingen, mit dem der TuS am vergangenen Wochenende ins neue Jahr gestartet ist, nachdem er das alte mit einer Niederlage in Illtal beendet hatte.

Die beiden Punktverluste im Spitzenspiel waren aber auch die einzigen, die die Dansenberger seit Ende September hatten hinnehmen müssen. Damals war nach zwei sieglosen ersten Auswärtsspielen das Saisonziel Aufstieg schon infrage gestellt, weshalb die TuS-Verantwortlichen personell noch einmal nachgelegt und einen zweiten griechischen Nationalspieler verpflichtet haben. Der feierte seine Premiere im Hinspiel gegen Bingen und avancierte in der Endphase auch prompt zum Matchwinner, nachdem die beiden Halbspieler mit einer Verletzung und einer Roten Karte ausgeschieden waren.

„Wir haben dort ein gutes Spiel gemacht und wurden trotzdem am Ende deutlich distanziert“, erinnert sich HSG-Trainer Konrad Bansa an die 20:27-Niederlage, bei der es zehn Minuten vor Schluss noch 19:19 unentschieden gestanden hatte. Doch auch wenn die Binger in der Anfangsphase sogar mit 7:2 geführt hatten, sieht Bansa im Rückspiel keine realistische Siegchance für seine Mannschaft. Denn während der TuS mit dem Auftritt gegen Völklingen gezeigt hat, dass er bestens in Schuss ist, läuft die HSG ihrer Bestform aus dem Herbst weiter deutlich hinterher. Daran ändert auch der knappe Auswärtssieg in Kastellaun nicht viel, der nach den zwei Heimpleiten zum Jahresauftakt wenigstens die ersten Punkte im neuen Jahr eingebracht hatte.

Aufsteigende Form sieht Bansa lediglich bei Orintas Klimavicius, der in der Vorwoche eine gute Leistung ablieferte und langsam zur erhofften Hilfe im Rückraum werden kann. Auch Torwart Karim Ketelaer überzeugte nach seiner Einwechslung mit vielen Paraden und soll nun wieder zum starken Rückhalt der Hinrunde werden. Doch spielerisch liegt bei der HSG noch einiges im Argen. Ob sich das nach einer Trainingswoche voller Ausfälle bessert, ist zu bezweifeln. Spielmacher Nico Eichholtz ist zumindest wieder ins Training eingestiegen und wird beim Spiel an Bord sein. Dafür musste auch Maximilian Grethen erkältet pausieren und Kai Diehls Daumenverletzung erforderte ebenfalls noch Schonung und stellt den Einsatz des Linkshänders erneut infrage.

„Die Personallage ist gewohnt angespannt. Wir hangeln uns von Spiel zu Spiel“, wirkt Bansa alles andere als glücklich mit der Situation, die für ihn aber schon zum Normalzustand geworden ist. Zur Stärkung der Abwehr wird der mittlerweile fest zum Kader gehörende Markus Sieben wieder mitwirken und auf Linksaußen ist Tim Michel zurück. Die Binger scheinen momentan jedenfalls nicht in der Verfassung zu sein, den Tabellenführer zu stürzen. Gegen die beiden Verfolger des TuS gab es zuhause klare Niederlagen. Die HSG will sich diesmal zumindest ein bisschen besser verkaufen. „Ich glaube, gegen Dansenberg fällt es uns etwas leichter. Ihre Spielweise liegt uns eher“, gibt sich der Coach vorsichtig optimistisch, ohne die Qualitäten des Gegners herunterzuspielen. „Da müssen wir uns auf einiges gefasst machen. Die sind nicht umsonst Tabellenführer. Aber wir werden ihre Stärken analysieren und versuchen, ihnen den direkten Weg zum Tor zu verbauen. Mit unserer Abwehr, dem Torwart und dem Gegenstoß machen wir uns immer Hoffnung“, stellt Bansa auch klar, dass er die Partie nicht schon im vornherein verloren gibt. Und dann findet er dafür noch diese schöne Formulierung, die für die Binger zur Maßgabe des Wochenendes werden kann. „Die Trauben hängen sehr hoch, doch wir wollen uns strecken.“