Option auf dem rechten Flügel: Neuzugang Strahinja Vucetic (Mitte), hier im Spiel gegen Gösenroth, springt für den verletzten Maximilian Schubert in die Bresche. - Foto: Dirk WaidnerBingens Handballer fordern Zweibrücken

Die Rückrundenbilanz der HSG Rhein-Nahe Bingen liest sich bislang beeindruckend. Sechs Punkte und eine Tordifferenz von plus 42 stehen nach drei Spielen im neuen Jahr für die Oberliga-Handballer vom Rhein-Nahe-Eck zu Buche. Nimmt man das letzte Spiel vor Weihnachten dazu, haben die Binger sogar schon viermal hintereinander gewonnen, dreimal davon auswärts. Die Mannschaft von Trainer Konrad Bansa scheint also gut gerüstet zu sein für das Gastspiel des SV 64 Zweibrücken, der als Rangvierter am Sonntag (16 Uhr) in der Rundsporthalle aufläuft.

Und auch die 64er kommen mit viel Schwung, nachdem sie in der Vorwoche die Zweiplatzierte MSG HF Illtal 27:26 in die Knie gezwungen haben. Die Zuschauer dürfen sich also auf ein Spitzenspiel freuen, auch wenn die Tabelle das nicht ganz hergibt. Denn der siebte Platz, den sie derzeit aufgrund eines mehr ausgetragenen Spiels belegen, macht die Binger noch zu keinem Spitzenteam. Ihr Auftreten in den letzten drei Wochen aber schon, weshalb diesmal auch andere Voraussetzungen herrschen als vor dem Hinrundenspiel. Die HSG hatte damals drei Niederlagen in Serie kassiert und stellte mit einem 0:9-Lauf zwischen der sechsten und der 16. Minute früh die Weichen für die vierte, die nach einer Steigerung mit 25:32 am Ende im Rahmen blieb. „Wir haben den Anfang dort verschlafen und dann nur noch Ergebniskosmetik betrieben. Wir hatten eine hohe Fehlerquote und Zweibrücken hat uns im Tempospiel überlaufen. Das müssen wir diesmal verhindern“, erklärt HSG-Trainer Konrad Bansa, der sein Team auf die 3:2:1-Abwehr des SV 64 einstellen wird.

Da das Binger Angriffsspiel inzwischen deutlich variabler und durchschlagskräftiger geworden ist, sollten sich Lösungen finden lassen, mit der die Räume hinter der offensiven Zweibrücker Verteidigung zu nutzen sind. Einstellen müssen sich die Gastgeber auch auf das schwer zu lesende Offensivspiel des Gegners. Viele Kreuzungen und Übergänge auch von außen löst der SV immer wieder in einen 2:4-Angriff auf, der mit zwei Kreisläufern die Abwehr auseinanderzureißen versucht. „Das ist nicht leicht zu decken“, weiß Bansa um die Schwere der bevorstehenden Aufgabe.

Die wird wohl auch durch den Abgang eines SV-Führungsspielers nach Dansenberg nicht viel leichter, wie der Erfolg der 64er gegen Illtal zeigte. Umso mehr hofft Bansa, dass sein Team die Form der vergangenen Wochen bestätigen kann. „Wir haben noch eine Rechnung offen. Ich würde gerne im Heimspiel das präsentieren, was letzte Woche alles funktioniert hat. Die Defensive war stabil, Umschaltspiel, Spielfluss und Trefferquote waren gut. Wir hatten immer eine Antwort auf die Abwehr des Gegners“, erinnert er an den 40:30-Sieg in Mundenheim.

Geglücktes Comeback von Janik Adenau

Positiv zu erwähnen ist aus der vergangenen Woche auch noch das geglückte Comeback von Janik Adenau, der nach seinem Fünf-Minuten-Einsatz bei der ersten auch noch in der zweiten Mannschaft aktiv war. Gemeinsam mit dem zweiten Linkshänder Strahinja Vucetic, der als U 21-Spieler ebenfalls für die Reserve im Einsatz war und dabei 18 Treffer markierte, wird er im Oberliga-Team den rechten Flügel besetzen. Da beide gelernte Rückraumspieler sind, ist das zwar nicht die Optimallösung, für Bansa aber sinnvoller als nach der Verletzung von Maximilan Schubert einen Rechtshänder nach Rechtsaußen zu versetzen. Und wenn sie so gut funktioniert wie im letzten Spiel, wird diese Improvisation einem weiteren Erfolg nicht im Wege stehen.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 03.02.2018