André Sikora-Schermuly und Markus Herberg werden als Gespann für die künftigen Geschicke der Oberliga-Herrenmannschaft verantwortlich zeichnen. - Foto: privatAndré Sikora-Schermuly ab Sommer neuer Cheftrainer bei der HSG.

Trainer Konrad Bansa hat seinen Abschied zum Saisonende gerade verkündet, da präsentiert die HSG Rhein-Nahe Bingen bereits ihre Nachfolgeregelung. „Einer geht, zwei kommen“, ist die Pressemitteilung überschrieben, mit der die Handball-Sportgemeinschaft das neue Trainergespann für seine Oberliga-Mannschaft bekannt gibt. Wenig überraschend wird der aktuell noch für die zweite Mannschaft verantwortliche André Sikora-Schermuly im Sommer neuer Cheftrainer bei der HSG. Reichlich unerwartet kommt jedoch, dass er mit Markus Herberg einen gestandenen Oberliga-Coach als Co-Trainer an seine Seite bekommt. Herberg ist derzeit noch Trainer des Rheinhessenligisten TV Nieder-Olm und stand vorher schon bei der SG Saulheim und beim TV Bodenheim an der Seitenlinie.

Warum eine so prominente Doppelbesetzung? „Wir freuen uns, dass dieses Gespann künftig für die Geschicke der ersten Mannschaft verantwortlich zeichnet. Beide sind Trainer, die auch alleine eine Oberliga-Mannschaft trainieren und führen könnten. Doch unsere Überlegungen gehen in eine andere Richtung. Wir wollen junge Spieler entwickeln und in die Mannschaft integrieren. Dies bedarf einfach mehrerer Köpfe. So können wir im Training in Kleingruppen arbeiten, sogar Einzeltraining ist möglich, um spezielle Dinge intensiver zu entwickeln“, erklärt die HSG in ihrer Mitteilung. Verfasser Axel Eichholtz ergänzt auf Nachfrage, dass sich der Verein eine bessere Verzahnung zwischen Aktiven- und oberen Jugend-Mannschaften wünscht.

Speziell zwischen erster und zweiter Mannschaft soll durch die verstärkte „Manpower“ ein fließender Übergang entstehen. „Wir konnten die beiden von unserem Konzept überzeugen.“ Auch Noch-Trainer Konrad Bansa äußert sich positiv zu seiner Nachfolge: „Das kann sehr spannend werden, weil beide unterschiedliche Blickwinkel einbringen und viele positive Impulse für die Mannschaft setzen können. Es steckt viel Potenzial in diesem Gespann.“

Den ersten Schritt in die Zukunft unternahm die HSG ja bereits vor der Saison, als Sikora-Schermuly das Amt des Co-Trainers in der Oberliga und Coaches der Rheinhessenliga-Mannschaft übernahm. Im Sommer steigt er dann also zum Cheftrainer auf und bekommt damit auch die Aufgabe, „die Konzepte der HSG Rhein-Nahe Bingen auf alle Mannschaften zu projizieren und weiter voranzubringen. Darüber hinaus obliegt ihm auch die Terminplanung und Gesamt-Trainingssteuerung, insbesondere in der Saisonvorbereitung.“ Unterstützt wird er von den Mannschaftsverantwortlichen und von Herberg, der allerdings kein klassischer Co-Trainer sein soll. „Über die Rollenverteilung und internen Geschicke haben sich die beiden Trainer bereits ausgetauscht. Mit Markus kommt ein gestandener Handballer und Trainer nach Bingen, der für das Gesamtgefüge eine wichtige Rolle einnehmen wird“, sagt der Vereinsvorsitzende Andreas Bollenbach, der eine alte Vision verwirklicht sieht. „Man könnte meinen, die HSG Rhein-Nahe Bingen geht neue Wege. Dem ist aber nicht so. Es ist einfach die Weiterentwicklung des bereits 2005 eingeschlagenen Weges.“

Riedel neuer Koordinator von Aktiven und Jugend

Dazu gehört auch eine weitere neue Personalie: Wolfgang Riedel wird künftig als Koordinator an der Schnittstelle zwischen Aktiven und Jugend seine Erfahrung einbringen. Riedel, früherer Trainer der DJK Büdesheim, ist Inhaber der A-Lizenz und war zuletzt als Lehrwart für den Handballverband Rheinhessen tätig. Bei der HSG soll er unterstützend für den Vorstand sowie für Teammanager Joachim Doderer wirken und in Gesprächen mit den Trainern die Entwicklung einer jeden Mannschaft voranbringen. Offen sind dabei allerdings noch einige Namen, mit denen er es künftig zu tun haben wird. Zu besetzen sind noch die frei werdenden Trainerposten in der zweiten Mannschaft und in der A-Jugend, für die vereinsinterne Lösungen angestrebt werden. „Es laufen derzeit intensive Gespräche“, will Andreas Bollenbach auch hier bald Vollzug melden.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 07.02.2018