Mit sieben Treffern bester HSG-Werfer: Bingens Rückraumshooter Stefan Corazolla steigt gegen die VTZ-Abwehr hoch. - Foto: Edgar DaudistelOberligist gegen Spitzenreiter ohne Chance

Gegen den Spitzenreiter in der Handball-Oberliga und designierten Aufsteiger in die Dritte Liga hat die HSG Rhein-Nahe Bingen dieses Mal nichts zu bestellen gehabt. Vor 88 Zuschauern in der Rundsporthalle verlor die Mannschaft von Trainer Konrad Bansa gegen VTZ Saarpfalz deutlich mit 18:31 (8:16) Toren.

Damit unterlagen die Gastgeber viel höher als im Hinrundenspiel (23:27). Am Tabellenplatz der HSG änderte dies aber nichts: Die Rheinhessen bleiben vier Spieltage vor Saisonschluss als Achter jenseits von Gut und Böse. Diesen Rang belegte die HSG auch am Ende der Vorsaison. Zufriedenheit kehrt allerdings erst dann ein, wenn das Saisonziel, besser abzuschneiden, auch erreicht wird.

Nach dem Schlusspfiff feierten die Saarpfälzer ihren Sieg überschwänglich im Kreis tanzend mit „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ und „Spitzenreiter, Spitzenreiter – hey, hey“. Obwohl die Gäste einen nie gefährdeten Sieg eingefahren hatten. Aber für sie zählt so kurz vor dem Rundenende jeder Punkt für die Spitzenposition und den Aufstieg.

Am Anfang hielt die HSG noch gut mit und bot dem Favoriten über den Spielstand von 3:3 in der 5. Spielminute über 5:7 (13.) und 6:9 (17.) noch recht gut Paroli. Dann aber setzten sich die Gäste kontinuierlich ab und erspielten sich einen komfortablen Pausenvorsprung. „Sie waren sehr stark über den Kreis“, beobachtete HSG-Coach Bansa. Und sein 29 Jahre alter Rückraumspieler Marcel Trierweiler, einer der besseren, da vor allem engagierteren HSG-Spieler, der aber zumeist als Kreisläufer agierte, erkannte: „Man merkt, wie gut eingespielt die Gäste sind.“

Das zeigten die Saarpfälzer mit ihrer offensiv interpretierten 6:0-Abwehr auch nach Wiederbeginn und schraubten das Ergebnis in den ersten zehn Minuten auf 21:10. Dann kamen die Hausherren, wechselnd zwischen einer 6:0- und 5:1-Deckung, wieder besser ins Spiel. Aber dennoch konnten sie weiter kaum die Kreise von Rückraumspieler Tomas Kraucevicius und des kroatischen Kreisläufers Vladislav Kurotschkin, die je neunmal trafen, einschränken. Aber seine Unzufriedenheit machte HSG-Coach Bansa vor allem am eigenen Auftritt fest. Der sei oft fehlerhaft, der Umgang mit den Chancen fahrlässig gewesen. „Wir waren nicht in einer guten Verfassung“, verglich er dies vor allem mit dem Hinrunden-Match. „Mental und von der Bereitschaft her zu kämpfen.“ Auch die Ausführung der Würfe kritisierte der 42-Jährige. „Wir hätten den Zuschauern gerne ein besseres Spiel geboten, aber der Gegner war einfach besser.“ Und Marcel Trierweiler ergänzte: „Die haben fast immer die richtige Entscheidung getroffen.“

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HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Ketelear; Michel, Vucetic (1), Adenau (1), Corazolla (7/1), N. Eichholtz, Trierweiler (3/2), Baucke (2), Schieke (1), Teschner (2), Diehl (1). Brix.

Quelle: Allgemeine Zeitung Bingen - 16.04.2018