Torwart Karim Ketelaer wechselt zur neuen Saison zu den Sportfreunden nach Budenheim. - Foto: ArchivBinger Handballer wollen Budenheimer Pleitenserie verlängern

Schon im Winter hatte Karim Ketelaer den Vorstand der HSG Rhein-Nahe darüber informiert, dass der gebürtige Bingener seine Zelte in seiner Heimatstadt abzureißen, um nach dem Ende seines Studiums auch handballerisch nochmal etwas anderes zu machen. Verschiedene Vereine klopften beim früheren Bundesliga-Torwart des HBW Balingen-Weilstetten an. Den Zuschlag bekamen die Sportfreunde Budenheim. „Ich bin schon länger mit Philipp Beckers Schwester zusammen, wir haben nun auch in Budenheim eine gemeinsame Wohnung gefunden“, begründete der langjährige Binger Keeper.

In dieser Woche wurde der Wechsel fix, ausgerechnet jetzt sind die HSG-Handballer in der Oberliga in der Budenheimer Waldsporthalle zu Gast (Samstag, 18 Uhr).

Dass Ketelaer wegen eines Bänderrisses im Knöchel nicht mit auf die Platte kann, wurmt den ehrgeizigen Torwart. „Klar wäre ich gern dabei, wenn wir in Budenheim gewinnen“, sagt der Binger ganz selbstverständlich. Es geht (noch) nur um die HSG. „Ich werde aber auf jeden Fall auf der Bank sitzen, da haben wir ja derzeit leider Plätze frei“, kündigte Ketelaer lautstarke Unterstützung für die Gelben an.

Budenheim wird in der Partie der Favorit sein – auch wenn die Sportfreunde seit fünf Spielen auf einen doppelten Punkterfolg warten. „Schön wär’s, wenn nicht gerade wir diese kleine Serie beenden“, hofft HSG-Trainer Konrad Bansa. Vor seinem letzten Auswärtsspiel auf der HSG-Bank weiß der zum Saisonende scheidende Coach („Es gab ein paar Anfragen für danach, aber es war noch nichts dabei für mich“) aber auch, dass sein Team nach drei zusätzlichen Absagen aus privaten Gründen schon über sich hinaus wachsen muss, wenn es in Budenheim etwas holen will. „Wir haben gegen Budenheim bisher nie schlecht ausgesehen. Bei denen geht es ja auch um nichts mehr, insofern bin ich gespannt, wem es gelingt, am vorletzten Spieltag mehr Spannung aufzubauen“, sieht Bansa allerdings durchaus Chancen für die HSG. Ebenfalls nur am Seitenrand sitzen kann Kai Diehl, der ebenfalls ab Sommer auf der Sportfreunde-Kaderliste stehen wird.

Die Wechsel sind laut Bansa kein Problem in der Mannschaft. Eher, dass zuletzt wegen der Binger Messe nicht so viel in der Rundsporthalle trainiert werden konnte. „Dann setzen wir eben auf Derby, Feuer, Stimmung“, sagt der HSG-Coach mit einem Augenzwinkern. Und auf eine stabile Abwehr, um mit erfolgreichen Gegenstößen die Budenheimer mürbe zu machen.

Quelle: Allgemeine Zeitung Bingen - 05.05.2018