Frei durch: Bingens Dominik Bauke kommt ungestört zum Abschluss, Der Wormser Jörn Christmann (rechts) kann nur noch hinterherschauen. - Foto: Edgar DaudistelOberligist HSG Rhein-Nahe Bingen bezwingt ersatzgeschächte HSG Worms 31:25.

Obwohl es – tabellarisch gesehen – zum Saison-Halali in der Handball-Oberliga um nicht mehr viel ging, legten sich beide Teams über weite Strecken der Partie ordentlich ins Zeug. Immerhin war noch einmal ein Derby angesagt. Und diesen Vergleich gewannen die Gastgeber von der HSG Rhein-Nahe Bingen gegen die HSG Worms vor rund 150 Zuschauern 31:25 (16:14). So landeten die Binger schlussendlich mit Rang acht noch in der ersten Tabellenhälfte, die Wormser zwei Positionen dahinter.

Mit einer wahren Rumpftruppe waren die Nibelungenstädter um Trainer Gerd Zimmermann angereist. Nur zwei Wechselspieler für das Feld standen Zimmermann, der wie sein Gegenüber Konrad Bansa ebenfalls für seine Farben das letzte Mal an der Seitenlinie stand. Dafür schlugen sich die Domstädter lange gut, boten bis weit zur 40. Spielminute, als sie nur 20:22 zurücklagen, nahezu e in Spiel auf Augenhöhe. Doch dann machte sich ihr Kräfteverschleiß bemerkbar und die Gastgeber ließen den Ball mit schnellen und sicheren Kombinationen noch flotter laufen, spielten lange passgenaue Bälle in die Spitze, die ihr Rückraumspieler Stefan Corazolla optimal verwertete. Allein fünf seiner sieben Treffer gelangen ihm in der Schlussviertelstunde.

Dass die Partie nicht noch torreicher ausfiel, war auch den Torhütern Niklas Weißbrod (Bingen) und Thomas Elgert, die in der ersten Halbzeit stark gehalten hatten, zu verdanken.

Auf Seiten der Gäste machten die Rückraumspieler Markus Metzdorf und Jörn Christmann ein ganz starkes Spiel. Metzdorf traf zehnmal ins Netz, nur einmal weniger war Christmann – darunter mit fünf Siebenmetern ohne Fehlwurf – erfolgreich. Die Gastgeber boten eine geschlossene Mannschaftsleistung, trafen zusätzlich durch Nico Eichholtz (5) und Strahinja Vucetic aus dem Rückraum und auch von den Außenpositionen durch Arne Teschner (6) und Janik Adenau (4) gut. „Wir waren ersatzgeschwächt und konnten kaum wechseln“, bestätigte der 26 Jahre alte Jörn Christmann, warum die Kraft nur für 40 Spielminuten gereicht hatte. „Das geht schon viele Spiele so“, blickte Trainer Zimmermann bis weit in die abgelaufene Saison zurück.

Auch Konrad Bansa hatte oftmals nur einen überschaubaren Kader zur Verfügung. „Aber diesmal konnten wir gut durchwechseln“, freute er sich. Spielentscheidend war für den 42-Jährigen: „Wir konnten gleich was machen, wenn der Gegner vorne nicht getroffen hat.“ Und darüber freute er sich auch: „Die Zuschauer haben garantiert keinen Schönwetter-Handball gesehen.“ Rhein-Nahe-Vorsitzender Andreas Bollenbach verabschiedete neben Bansa auch Torwart Karim Ketelaer und Linksaußen Arne Teschner. Danach gab es Freibier für alle.

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HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Mann; Michel (2), Vucetic (5), Adenau (4), Corazolla (7/2), Grethen, Eichholtz, Trierweiler, Baucke (3), Schieke (3), Teschner (6), Brix.

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 14.05.2018