Remis nach der Schlusssirene: HSG Rhein-Nahe startet mit 22:22

Die Schlussphase verlief gegen die Mannschaft aus Rheinhessen. Nach der Schlusssirene verwandelte Philipp Woods noch einen Siebenmeter für Vallendar – zum Endstand.

Mit einem 22:22 (10:11)-Remis beim favorisierten HV Vallendar ist Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen in die neue Meisterschaftsrunde gestartet. „Es war ein hoch dramatisches Spiel, ein Match auf des Messers Schneide“, befand Cheftrainer André Sikora-Schermuly, der vor allem eine höchst brisante Schlussphase erlebte.
Und die verlief – unzweifelhaft – gegen die Mannschaft aus Rheinhessen. Nach der Schlusssirene verwandelte Philipp Woods noch einen Siebenmeter für Vallendar – zum Endstand. Der Grund: Die Schiedsrichter bestraften die Gäste für einen von ihnen geblockten Wurf in den letzten 30 Sekunden vor der Schlusssirene. Der Abstand zum Wurf der Rheinländer sei nicht eingehalten gewesen, erläuterte Sikora-Schermuly die neue Regel. Moritz Klapdor sah deshalb die Rote Karte.

Jedoch: So weit hätte es gar nicht kommen dürfen, erklärt Sikora Schermuly. Denn nach dem Anwurf im Anschluss an den Führungstreffer zum 22:21 durch Martin Schieke in der Schlussminute habe ein gegnerischer Spieler weit in der Binger Hälfte gestanden, ärgerte sich der HSG-Übungsleiter. Das hätten sogar die Gastgeber zugegeben.

Doch damit wollte er sich nicht allzu lange aufhalten. Zu groß war die Freude über den starken Auftritt seiner Jungs vor rund 220 Zuschauern auf dem Mallendarer Berg. „Das haben sie cool gemacht“, freute er sich. „Die Vallendarer sind zu Hause eine Macht“, weiß er. Aber auch in eigener Halle habe seine Mannschaft gegen die Rheinländer oft schlecht ausgesehen.

„In der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft“, sagte Sikora-Schermuly. „Max Grethen hat ein Bombenspiel gemacht“, sagte er zu seinem auf der gesamten Achse des Rückraums einsetzbaren 25-Jährigen. Und auch sein Keeper Niklas Weißbrod (23) habe voll überzeugt. Das solle keineswegs die Leistung der übrigen Spieler schmälern.

„Wir können mit dem Unentschieden gut leben“, stellte er klar. Doch ihn wurmte dann doch die schwache Siebenmeterquote. Während die Gastgeber von sieben Versuchen sechs versenkten, konnten die Seinen bei sechs Würfen ganze zwei Mal jubeln.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod; Michel (4), Corazolla (4), Grethen (6/1), N. Eichholtz, Baucke, Diehl (2/1), Schieke (3), Klapdohr (1), Brix (1), Michel (1), Hermann.

Quelle: Martin Gebhard - Allgemeine Zeitung Bingen - 03.09.2018