Erfolgreichster HSG-Werfer in Zweibrücken: Maximilian Grethen (Mitte) traf sechsmal, verwandelte dabei vier von vier Siebenmetern. - Archivfoto: Edgar DaudistelDer Oberligist aus Bingen musste beim Rangdritten nach sieben Spielen mit 24:33 die erste Niederlage hinnehmen.

Jede Serie geht einmal zu Ende. Und wenn das in fremder Halle gegen einen Favoriten geschieht, dann ist es wenig überraschend und wahrlich kein Beinbruch. Auch wenn nun drei Euro ins Phrasenschwein wandern.

Nach sechs Siegen in Folge und einem respektablen Unentschieden gegen den Tabellenvierten MSG HF Illtal vor Wochenfrist ging Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen am Samstagabend zum ersten Mal in diesem Jahr und in der Rückrunde leer aus. Beim Ranglistendritten SV Zweibrücken verlor der Sechstplatzierte aus Rheinhessen vor rund 400 Zuschauern mit 24:33 (12:17) Toren.

„Es war ein verdienter Sieg für Zweibrücken“, resümierte HSG-Trainer André Sikora-Schermuly. „Aber ich bin nicht unzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft“, betonte er. Die Westpfälzer seien einen Ticken besser gewesen, räumte der Nieder-Olmer ein. Aber in der Pressekonferenz sei er sich mit seinem Gegenüber Stefan Bullacher darüber einig gewesen, dass der Sieg um vier bis fünf Tore zu hoch ausgefallen sei, ergänzte er. Nur zehn Spieler konnten der Chefcoach und sein Assistent Markus Herberg aufbieten. Aber das wollte Sikora-Schermuly nicht als Entschuldigung gelten lassen. Was aber den Gastgebern sehr zugute kam: „Die Halle war laut – die vielen Zuschauer standen wie der achte Mann hinter ihrem Team“, schilderte der HSG-Übungsleiter.

Auf der Platte sah es der 52-Jährige als entscheidend an, dass die Seinen in der ersten Viertelstunde nicht die eingeübten taktischen Mittel hatten umsetzen können. Aber danach bis zur 46. Minute beim Stand von 23:21 für die Gastgeber zeigten die Rheinhessen ein ansprechendes Spiel auf Augenhöhe – ehe der Favorit doch noch klar davonzog. Lichtblicke bei den Handballern vom Rhein-Nahe-Eck waren zweifellos ihr ausgesprochen faires Auftreten mit nur einer Zweiminuten-Strafe und, dass sie alle vier Siebenmeter durch Max Grethen nutzen konnten.

„Zweibrücken ist ein unbequemer Gegner – war aber der verdiente Sieger“, fasste Sikora-Schermuly zusammen. „Aber wir brauchen uns nicht zu grämen.“ Und er schob noch gerne nach: „Nun wollen wir eine neue Serie starten.“ Da sollte das noch sieglose Schlusslicht TSG Ludwigshafen-Friesenheim II, bei dem die Blau-Gelben am Samstagabend (20 Uhr, TSG-Sportzentrum) gastieren, eher kein Stolperstein sein.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Sokolis; Adenau, Corazolla (5), Grethen (6/4), Trierweiler (1), Weiler (6), Schieke (2), T. Michel (2), Diehl (2).

Quelle: Allgemeine Zeitung Bingen - 18.03.2019