Bingens Marcel Trierweiler (links) wird vom Völklinger Gegenspieler hart angegangen. - Foto: Edgar DausistelOberligist tut sich beim 22:19-Erfolg gegen die HSG Völklingen lange Zeit schwer.

Mit dem 22:19 (11:9)-Heimsieg über die HSG Völklingen hat die HSG Rhein-Nahe Bingen ihre beeindruckende Rückrundenserie auf 21:3 Punkte ausgebaut. Damit haben sich die Blau-Gelben die Chance bewahrt, schon im nächsten Match, wenn am 27. April (18 Uhr) zum Derby die SG Saulheim in der Rundsporthalle aufkreuzt, an den Gästen vorbeizuziehen und Platz fünf einzunehmen.

Von einem Bombenspiel hatte der Binger Chefcoach André Sikora-Schermuly nach dem 29:24-Hinrundensieg im Saarland gesprochen. Doch davon, da war er sich mit seinem Co-Trainer Markus Herberg einig, waren die Seinen diesmal gegen Völklingen weit entfernt. „Es haben Leichtigkeit und Konsequenz im Abschluss gefehlt“, nannte Sikora-Schermuly die Hauptgründe, warum sich seine Mannschaft gegen die auf Rang 13 abgefallenen Saarländer aktuell so schwer getan hatte. Die zuletzt gezeigte Galligkeit habe gefehlt und viele Aktionen seien zu früh erfolgt, bemängelte er. Und sein Assistent „Muskel“, der ebenfalls Leichtigkeit und Lockerheit vermisst hatte, ergänzte: „Das Tempo, das Spielfeld zu überbrücken, fehlte und viele Würfe wurden zu überhastet genommen.“

Aber alles wollten die Binger Übungsleiter nun auch nicht schlechtreden: „Die HSG Völklingen bei nur 19 Gegentoren zu halten ist so schlecht nicht“, schmunzelte Sikora-Schermuly. Ein einziges Mal, beim 1:2 (7. Minute), lagen die Rheinhessen zurück. Sonst übernahmen sie fast permanent die Führung. Die Hausherren führten wiederholt mit drei Toren, kassierten aber noch in der zweiten Halbzeit das 14:14 (42.). Immer wieder, gerade in den letzten 20 Minuten, offenbarten sich Lücken am Kreis, die die Gäste zu nutzen wussten. Gegen Ende war es einmal mehr Gäste-Kreisläufer Nicholas Balthasar, der sich erfolgreich durchsetzte und den Anschlusstreffer zum 20:19 erzielen konnte (59.).

Das erkannte HSG-Trainer Sikora-Schermuly aber noch rechtzeitig und platzierte die Grüne Karte auf den Tisch. Plötzlich klappte es auch mit dem Tempo, der Pass-Sicherheit und dem Angriff über die Breite. Erst erhöhte Stefan Corazolla auf 21:19 (59.), dann schloss der spät eingewechselte Rückraum-Kollege Moritz Klapdohr mit mustergültigem Tempo-Gegenstoß zum umjubelten Endstand ab.

„Wir waren nach der Auszeit noch fast zwei Minuten in Unterzahl“, sagte Klapdohr, der von den pfälzischen Schiedsrichtern mit zweifelhaften zwei Minuten bestraft worden war. „Da haben uns die Trainer geraten, kühlen Kopf zu bewahren und schnell in die Lücken rein zu gehen.“ Das beherzigte auch und gerade der 23 Jahre alte Sportstudent – und traf – in den wenigen Sekunden, die er noch mal ran durfte – zum alles entscheidenden Treffer in den Schlusssekunden.

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HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Sokolis; Baucke (1), Corazolla (4), Grethen (4/2), N. Eichholtz, Trierweiler, Schubert, Schieke (3), T. Michel (2), Diehl (2), Brix (2), Klapdohr (2), Weiler (2).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 16.04.19