Die Binger Reserve geht in der Rheinhessenliga als Favorit ins Duell mit den Rotweinstädtern.

An diesem Sonntag, zu ungewohnter Anwurfzeit um 11.40 Uhr, steigt in der Büdesheimer Rundsporthalle das Derby zwischen den Handball-Rheinhessenligisten HSG Rhein-Nahe Bingen II und HSC Ingelheim. Während die Gastgeber sich im unteren Mittelfeld der Tabelle eingerichtet haben, geht es für die Rotweinstädter als Vorletzter wie in der Vorsaison einzig darum, wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt einzufahren.

„Wir wissen, dass wir ein Abstiegskandidat sind“, machen sich HSC-Trainer Mario Mitschke und die Seinen nichts vor. Und der Dromersheimer schiebt nach: „Wir gehen als krasser Außenseiter in das Derby.“ Vor allem wisse man bei zweiten Mannschaften nie genau, bemerkt er in Richtung der Gastgeber, wer von oben eingesetzt werde. Doch in erster Linie schaue man natürlich auf sich selbst – trotz des gewohnten Videostudiums des engagierten HSC-Übungsleiters.

„Wir müssen eine stabile Abwehr stellen und aggressiv zu Werke gehen“, betont Mitschke. Natürlich werde dabei der Fairplay-Gedanke großgeschrieben, unterstreicht er. Ob sein erkrankter Spielmacher Eric Wolf und die beiden angeschlagenen Sebastian Friedrich und Jörn Dönsdorf, rekordverdächtiger 16-Tore-Schütze vom vergangenen Wochenende bei Vizemeister Osthofen, rechtzeitig fit werden, müsse man abwarten, sagt Mitschke.
„Bingen ist eine ausgeglichene Truppe mit starken Leuten wie Nico Eichholtz, Friedrich May oder Tjorben Sommer“, weiß der HSC-Coach. Trainerin Desiree Schönhoff hat diese Mannschaft gut weiterentwickelt“, erläutert er und zeigt Respekt vor der „variantenreichen Abwehr“ der Mannschaft vom Rhein-Nahe-Eck. „Wir müssen ruhig und geduldig bleiben und an die starken ersten 25 Minuten in Osthofen anknüpfen“, fordert er.
„Nach der Niederlage bei der SG Bretzenheim müssen wir Wiedergutmachung betreiben“, fordert Schönhoff für die Blau-Gelben gegen den Lokalrivalen unbedingt einen Sieg. Auch wenn sie im Derby keine besondere Brisanz erkenne. „Ich erwarte eine Leistungssteigerung, insbesondere was Treffsicherheit und Rückzugsbewegung angeht“, fordert die HSG-Trainerin konkret. „Es wird kein einfaches Spiel. Ingelheim arbeitet sehr gut in der Abwehr und ist für uns unangenehm zu spielen“, erinnert sie sich. „Aber, wenn wir unser Leistungsvermögen abrufen, ist auf jeden Fall ein Sieg drin.“

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 09.11.2019