Sprungstark: HSG-Spieler Henrik Walb (rechts) steigt hoch und kommt zum Abschluss. Dem Binger gelangen gegen Mühlheim insgesamt sieben Tore. (Foto: Edgar Daudistel)Der Oberligist setzte sich in der Rundsporthalle zwar gegen den TV Mühlheim 33:28 durch, konnte dabei aber nicht überzeugen.

Zum Abschluss der Hinrunde in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hat sich die HSG Rhein-Nahe Bingen ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Erstmals in dieser Runde sorgten die Blau-Gelben nach dem 33:28 (17:13)-Heimsieg über den Tabellennachbarn TV Mülheim für eine positive Punktebilanz.

Das war aber auch schon weitgehend alles, worüber die beiden Trainer der Rheinhessen nach der Partie gegen die Rheinländer vor 127 Fans wirklich glücklich waren. „Wir haben mit angezogener Handbremse gespielt“, konnte André Sikora-Schermuly seine Enttäuschung nicht verbergen. Seine Mannschaft müsse auch gegen Formationen Qualität beweisen, die wegen mehrerer verletzter Spieler kaum Auswechselmöglichkeiten haben, betonte er. Gänzlich ausnehmen von seiner Kritik mochte er aber seinen Torhüter Niklas Weißbrod, der glänzend gehalten hatte. Aber dann konnte der HSG-Coach doch noch ein klein wenig lächeln: „Es war ein schöner Jahresabschluss mit positivem Punktekonto.“

Auch sein Trainerkollege Markus Herberg sah nur wenig glücklich aus ob der Leistung der Seinen. „Wir können nicht zufrieden sein. Wir waren viel zu langsam, haben einfach nicht das umgesetzt, was wir trainiert hatten.“ Aber auch Herberg lobte seinen Torhüter Weißbrod.

Besonders am Anfang taten sich die Gastgeber schwer. Erst nach zehn Minuten, beim 7:6, gelang es ihnen, die Partie zu drehen. Linksaußen Tim Michel erzielte bis dahin sein bereits fünftes Tor. Beim 13:7 (19.) hatte er bereits sieben seiner insgesamt neun Tore geworfen. Zwei seiner Heber bejubelten die Zuschauer besonders. Und auch der Binger Kreisläufer Martin Schieke, der das 17:12 (28.) besorgte, traf spektakulär per Rückhandwurf im Fallen. Klar, dass sich das Publikum auch bei dieser Szene bestens unterhalten fühlte.

Den Fans stockte allerdings der Atem, als HSG-Keeper Weißbrod nur Sekunden später nach einem Schlag ans Bein humpelnd vom Platz musste. Doch nach Wiederbeginn, kurzzeitig vertreten durch Joshua Rudolf aus dem Rheinhessenliga-Team, stand er wieder zwischen den Pfosten – und verhinderte Schlimmeres. Schlimm genug für die Rheinhessen war, dass der gegnerische Kreisläufer Philipp Schwenzer, vor dem HSG-Coach Herberg schon gewarnt hatte, sich immer wieder durchtanken konnte und insgesamt neunmal traf. Zwischenzeitlich wurde es nochmal eng für die Gastgeber. Denn die Gäste kamen bis auf 20:22 (43.) heran. Eine Auszeit wirkte sich aber für die Mannschaft vom Rhein-Nahe-Eck positiv aus. „Ich bin froh, dass wir uns dann noch mal gefangen haben“, sagte Tim Michel stellvertretende für seine Mannschaft – und wohl auch für seine beiden Trainer.

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HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Rudolf; T. Michel (9), Baucke (1), Adenau (4), Grethen (7/2), Fühles, Trierweiler, Walb (7), Hochstetter (2), Schieke (2), Klapdohr, J. Michel (1), Münz.