Der Oberligist muss sich bei der MSG HF Illtal 20:28 beugen. Dabei waren zwei Knackpunkte ausschlaggebend.

Den Schwung aus dem gewonnenen Heimspiel gegen Vallendar konnte Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen nicht mit ins Saarland nehmen. Bei der MSG HF Illtal unterlagen die Rheinhessen mit 20:28 (9:12) Toren. Das Hinrundenspiel hatten die Gäste noch fast ebenso klar gewonnen. Am Tabellenstand änderte sich allerdings nichts: Nach exakt zwei Saisondritteln bleibt die Mannschaft von Trainer Markus Herberg weiter Tabellenneunter.

Der Coach klang enttäuscht am Telefon – ohne seiner Mannschaft allzu viele Vorwürfe machen zu wollen. Aber es gab zwei Knackpunkte in der laut dem HSG-Coach anstrengenden und körperbetonten Partie vor über 200 Zuschauern. Und die passierten bereits in der ersten Halbzeit: „Wir haben von außen unsere klaren Chancen nicht genutzt: Dreimal von links und zweimal von rechts“, gab er zu Protokoll.

Und dann war da noch die unglückliche Schiedsrichter-Entscheidung in der 21. Spielminute: Der Binger Kreisläufer Martin Schieke sprang zum Block hoch und erwischte einen Gegenspieler, der zum Wurf ausholt, am Arm. Der Schiedsrichter zeigte Schieke die Rote Karte. Keine absichtliche Aktion, kein zielgerichtetes Handeln, wie Herberg befand. Eine Zwei-Minuten-Strafe hätte es auch getan, betonte er. „Er hat uns natürlich dann gefehlt“, sagte er zum frühen Ausscheiden des Kreisläufers.

So gingen die Gastgeber mit einem Polster von drei Toren in die Pause. Herberg sprach in der Kabine seine Jungs Mut zu: „Ihr habt fast alles richtig gemacht.“ Doch nach Wiederbeginn zogen die Gastgeber vorentscheidend auf 20:12 (43.) weg. „Wir hatten viele Fehlwürfe und technische Fehler“, räumte Herberg ein. „Wir haben nicht aufgegeben“, rechnete er seinen Jungs an. „Aber wir haben uns auch das Leben schwer gemacht, sind oft zu langsam nach vorne gelaufen, und waren zu statisch“, musste Herberg auch feststellen. Treffsicher zeigte sich immerhin allerdings der Binger Keeper Niklas Weißbrod. Als siebter Feldspieler warf er zwei Tore.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod (2), Scherschlicht; T. Michel (2), Baucke (2), Süngü, Adenau (1), Grethen (3/2), Trierweiler, Weiler (1), Walb (5), Schubert, Hochstetter (3), Schieke, Klapdohr (1).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 17.02.2020