HSG-Coach Markus Herberg muss mit einem relativ kleinen Kader auskommen. (Archivfoto: Edgar Daudistel)Zum Auftakt der Oberliga-Saison kommt der TV Mühlheim in die Binger Rundsporthalle. Für die Partie sind maximal 80 Zuschauer erlaubt.

Fast zeitgleich zur Handball-Bundesliga startet die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar an diesem Samstag in die neue Saison. Eine Spielzeit, die aufgrund des Coronavirus erhebliche Einschränkungen mit sich bringt und bei der alle hoffen, dass sie auch zu Ende gebracht werden kann.

„Wir sind froh, mit einem Heimspiel starten zu dürfen“, freut sich Markus Herberg, der Cheftrainer der HSG Rhein-Nahe Bingen. Zu Gast ist in der Büdesheimer Rundsporthalle der TV Mülheim. Anwurf ist um 18 Uhr. Der Saulheimer wird einmal wöchentlich von Marcel Trierweiler, der seine Karriere beendet hat, bei den Übungseinheiten unterstützt. Außerdem engagiert sich „Cello“ bei den Einheiten für Kraft, Koordination und Ausdauer. Das sieht Herberg mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Da Cello nicht mehr mitspielt, geht uns unser starker Innenblock mit Martin Schieke, der zum Liga-Konkurrenten Sportfreunde Budenheim gewechselt ist, verloren.“

Dennoch blickt der HSG-Coach zuversichtlich in die neue Runde, von der auch er natürlich hofft, dass sie durch Corona möglichst wenig Schaden nimmt. „Mit der Vorbereitung bin ich weitgehend zufrieden“, resümiert er nach zahlreichen Testspielen, auch gegen Oberliga-Mannschaften. Allerdings gehören diese Klubs der Südgruppe der zweigeteilten Oberliga RPS an, die mit acht Mannschaften etwas kleiner ist als die Staffel Nord mit der Mannschaft vom Rhein-Nahe-Eck.

Im Gegensatz zur Bundesliga, die sogar noch um zwei Vereine auf eine stattliche Klassengröße von 20 Teams aufgestockt wurde, scheinen die kleinen Klassen der Oberliga – mit nur 16 Spielen in der Nord-Staffel – in harten Zeiten sehr vernünftig. So bleibt wohl genügend Puffer für Spielverlegungen, da die Saison wie gewohnt im April ausklingt. Beim Aufstieg werde nach aktuellem Stand über Kreuz gespielt, erläutert Herberg. Will heißen: Die ersten beiden jeder Gruppe qualifizieren sich hierfür. „Absteigen werden voraussichtlich zwei Klubs“, weiß der HSG-Trainer. Für den Coach ist die Liga ziemlich ausgeglichen. Als Favoriten sieht er die SF Budenheim und die SG Saulheim an. Aber aufgrund der wenigen Spiele betont der HSG-Übungsleiter: „Wir können es uns nicht leisten, lange zu brauchen, um in der Liga anzukommen. Wir müssen von Anfang an liefern.“

Dem HSG-Trainer steht ein relativ kleiner Kader mit zwei Torhütern und 13 Feldspielern (siehe Infokasten) zur Verfügung. Dazu gelte es zu beachten, so Herberg, dass coronabedingt ein Hin- und Her-Switchen zwischen den Teams, also zur zweiten Mannschaft und den Nachwuchsteams, kaum möglich sei. Apropos Nachwuchs: „Wir mussten mehrere Teams abmelden, da die Eltern gesundheitliche Bedenken hatten“, zeigt der Trainer dafür aber Verständnis. Hinsichtlich des Saisonziels möchte sich Markus Herberg nicht auf einen Tabellenplatz festlegen. Im Fokus stehe natürlich der Klassenerhalt und: „Mir ist es in erster Linie wichtig, dass sich die Mannschaft nach dem Umbruch findet.“ Den ersten Gegner aus dem Rheinland sieht er für seine Blau-Gelben als „nicht einfach“ an: „Mülheim verteidigt aggressiv und stößt schnell von hinten raus.“
Maximal 80 Zuschauer in der Rundsporthalle

Derweil lässt die HSG maximal 80 Zuschauer in die Rundsporthalle. Wer das Spiel besuchen möchte, muss sich online anmelden und ein unterschriebenes Formular mit den persönlichen Angaben inklusive Anschrift und Telefonnummer beziehungsweise E-Mail-Adresse mitbringen. Weitere Informationen sind auf der Homepage der HSG Rhein-Nahe unter www.hsghandball-bingen.de zu finden.

Der neue HSG-Kader:
Torhüter: Martin Scherschlicht, Niklas Weisbrod. Feldspieler: Dominik Baucke, Sebastian Diehl, Max Grethen, Abdelaziz Helaoui (HSG Kastellaun/Simmern), Luca Hochstetter, Moritz Klapdohr, Lorenzo Lang (SF Budenheim), Julius Michel, Tim Michel, Mehmet Süngü, Henrik Walb, Tobias Weiler, Bastian Wendling (HSG Kastellaun/Simmern).

Abgänge: Marcel „Cello“ Trierweiler (Karriereende), Martin Schieke (SF Budenheim), Max Schubert, Janik Adenau, Lukas Münz (alle berufsbedingte Handballpause).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 02.10.2020