Der Oberligist hofft beim TV Nieder-Olm auf den ersten Saisonsieg. Für HSG-Trainer Markus Herberg ist das Spiel etwas Besonderes.

Zweiter Spieltag, zweite Chance für die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen, um in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar die ersten Punkte einzufahren. Dasselbe gilt aber auch für den kommenden Gegner TV Nieder-Olm, der die Blau-Gelben an diesem Sonntagvormittag (11 Uhr, IGS) empfängt.

Während das „Selztal-Ensemble“ das Aufsteigerduell beim Eifel-Klub TuS Daun recht deutlich verlor, kassierte das Team vom Rhein-Nahe-Eck eine denkbar knappe Heimniederlage gegen Mülheim. Die Rheinländer zählt Tino Stumps, Trainer der Nieder-Olmer, zum erweiterten Favoritenkreis.

Die Stimmung bei der HSG Rhein-Nahe habe sich mittlerweile wieder gebessert, sagt Markus Herberg, Trainer der Binger Mannschaft. „Nachwehen gibt es keine mehr“, lächelt er. Ganz im Gegenteil: „Ich freue mich auf das Spiel, es ist sicher etwas Besonderes.“ Kein Wunder: In der Saison 2017/18 hatte er selbst noch an der Seitenlinie der Nieder-Olmer gestanden. Ob es für ihn und seine Jungs auch ein Derby sei? „Nein, dazu gab es bisher noch zu wenig Aufeinandertreffen.“

Der Saulheimer betont: „Für uns kommt es darauf an, Punkte zu holen.“ Das sei aber schwer genug: „Nieder-Olm hat gute Leute dazu bekommen“, denkt er an Anton Domaschenko, der bei der TuS Kirn oft als Torjäger geglänzt hatte oder an Rückkehrer Fabian Medler. Überhaupt verfüge Nieder-Olm über technisch gute Einzelspieler und stehe mit Timo Borsch kompakt in der Abwehr, „Der Gegner ist schnell und gefährlich, wenn er einmal ins Laufen kommt“, weiß Herberg. Personell habe sich bei der HSG gegenüber der Vorwoche nichts verändert, sagt er.

„Das Kartenkontingent ist leider erschöpft“, informieren die Nieder-Olmer, die in ihrer Halle maximal 80 Besucher begrüßen dürfen, auf ihrer Homepage. „Ich rechne mit einem engen Spiel“, sagt Tino Stumps. „Aber unser Heimspiel wollen wir natürlich gewinnen.“ Auch der TVN-Coach sieht die Partie gegen die Binger eher nicht als Derby an: „Es ist ein normales Spiel.“ In der kleinen Klasse mit nur neun Mannschaften gebe es fünf Teams, die geografisch eng beieinanderliegen. So könne man die SG Saulheim als Nachbarort sogar bequem fußläufig erreichen, lächelt er. „Dann wird er wieder ernster: „Wir müssen auf jeden Fall besser aussehen als in Daun.“

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 10.10.2020