Binger Handball-Oberligist verpflichtet zwei junge Keeper und präsentiert vier Vertragsverlängerungen

Der Kader der HSG Rhein-Nahe Bingen für die kommende Saison nimmt immer schärfere Konturen an. Der Handball-Oberligist hat auf der Torhüterposition die Lücke, die Martin Scherschlicht hinterlässt, mit zwei jungen Goalies geschlossen. Von Ligakonkurrent HSG Kastellaun/Simmern wechselt Luca Korbion ans Rhein-Nahe-Eck. Der heute 23-Jährige war früher schon einmal als Gast im Training, doch damals kam eine Verpflichtung nicht zustande. Nun hat es geklappt, auch weil Korbion in der Region einen Praktikumsplatz erhalten hat. „Wir sind froh, ihn bekommen zu haben“, freut sich HSG-Coach Markus Herberg: „Er ist sehr talentiert und hat trotz seines Alters schon ein paar Jahre Oberliga-Erfahrung.“ Zudem ergänze er sich prima mit Torhüterkollege Niklas Weisbrod.

Noch jünger ist Aaron Magin. Der 19-Jährige kommt aus der A-Jugend des Drittligisten TV Hochdorf, hatte in der Saison 2019/2020 in der Junioren-Bundesliga gespielt. „Er bringt einiges an Talent mit“, sagt Herberg, „muss aber auch noch einiges lernen.“ Der HSG-Coach beschreibt den fast 1,90 Meter großen Keeper als „willig und ehrgeizig“. Das sehe man allein schon daran, dass er viermal die Woche von seinem Wohnort Trebur nach Hochdorf ins Training gefahren sei. „Das muss man wollen“, findet Markus Herberg, der mit dem jungen Mann auch einen Leidensgenossen begrüßen kann. Schließlich ist Aaron Margin wie sein Trainer Fan des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Und als solche haben beide gerade nicht viel zu lachen.

Doch zurück zur Kaderplanung. Und da haben die Binger die Verträge mit vier weiteren Spielern verlängert. So geht Dominik Baucke, der im Team in der verantwortungsvollen Position des Bierwartes für die Kaltgetränke sorgt, bei der HSG in sein fünftes Jahr. Der Franke ist flexibel einsetzbar, kann im Rückraum alles spielen. „Das gilt auch für die Abwehr“, sagt sein Trainer, der sich sehr erfreut über die weitere Zusammenarbeit zeigt.

Das gilt auch für Tobias Weiler. Der Rechtsaußen war vor zweieinhalb Jahren aus der Ulmer Kante nach Bingen gekommen. Und ist als Linkshänder besonders wichtig. „Tobi ist für uns Gold wert“, sagt Markus Herberg: „Er ist sehr konstant, auch in der Abwehr und hat eine gute Wurfquote.“ Und er fühlt sich bei der HSG wohl. Nicht anders ist es zu erklären, dass Tobias Weiler den doch recht weiten Weg von seinem Wohnort Frankfurt nach Bingen auf sich nimmt. „Da habe ich großen Respekt vor“, zieht der Coach den Hut.

Derweil ist auch auf der gegenüberliegenden Position alles geritzt, nachdem die beiden Linksaußen Tim Michel und Lorenzo Lang ebenfalls um ein Jahr verlängert haben. Michel ist nach Sebastian Diehl der zweitdienstälteste Spieler der HSG. „Er hat auch in der Abwehr zugelegt“, schildert Herberg. In der Vorbereitung auf die abgebrochene Saison war er durch viele Ballklau-Aktionen aufgefallen. Mit dem vor einem Jahr aus Budenheim gekommenen Lorenzo Lang verbindet Michel den Top-Speed. „Beide sind unheimlich schnell und im Gegenstoß super“, beschreibt der Coach seine „Linken“ und kündigt gleichzeitig weitere Personalentscheidungen an. Auf das die Konturen im HSG-Kader noch schärfer werden.

Quelle: Volker Buch, Allgemeine Zeitung Bingen - 17.03.2021