Ein verwandelter Siebenmeter beschert den Bingern ein 28:28 bei der HSG Kastellaun/Simmern.

Nach dem 28:28 (12:13) bei Kellerkind HSG Kastellaun/Simmern, dem ersten Remis der HSG Rhein-Nahe Bingen in der aktuellen Saison der Handball-Oberliga, bleiben die Rheinhessen bei ausgeglichenem Punktekonto nach fünf Partien auf dem achten Tabellenrang.

Bei einem über weite Strecken engen Spielverlauf vor rund 180 Zuschauern versäumte es das Team vom Rhein-Nahe-Eck aber, ihre 26:22-Führung (48.) gewinnbringend zu nutzen. „Da müssen wir das Spiel über die Zeit bringen“, ärgerte sich Trainer Markus Herberg. Stattdessen gerieten seine Blau-Gelben nach dem Anschlusstreffer der Gastgeber in Unterzahl und kassierten einen weiteren Treffer zum zwischenzeitlichen 24:26 aus Sicht des Heimteams. Die Stimmungslage sei dann auch bei den Zuschauern wieder zu ihrer Mannschaft übergeschwappt, musste der HSG-Coach feststellen.

Am Ende sprach Herberg aber über einen glücklichen Teilerfolg seiner Mannschaft. Vor allem nachdem sein Spieler Abdelaziz Helaoui, für den es ebenso ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus Simmern gegeben hatte, wie für seine Mitspieler Luca Korbion, Mehmet Süngü und Henrik Walb, einen Freiwurf rausgeholt hatte und Walb den Strafwurf in buchstäblich letzter Sekunde zum 28:28 verwandelte.

Apropos Walb: Eigentlich wollte Herberg seinen wichtigen Leistungsträger nach dessen Rückenproblemen schonen. „Aber ich habe ihn dann doch gebracht, weil Mehmet Süngü nach etwa 15 Minuten einen Schlag auf die Rippe bekommen hatte und ich ihn rausnehmen musste. Der angeschlagene Rückraumspieler Walb biss auf die Zähne und warf neben dem wichtigen Siebenmetertor noch vier weitere Tore.

Mit der ersten Halbzeit seiner Mannschaft war Herberg allerdings unzufrieden. „Wir sind von Anfang an nicht richtig ins Spiel gekommen und haben Tempo und Biss vermissen lassen“, monierte der Saulheimer. „Jeder blieb zehn bis 15 Prozent unter seiner gewohnten Leistung.“

„In der zweiten Halbzeit lief es besser“, zeigte er sich leicht versöhnlich. „Phasenweise haben wir super gespielt“, freute er sich. Zum erhofften doppelten Punktgewinn reichte es dann aber doch nicht. Am kommenden Wochenende müssen die Blau-Gelben gleich zweimal ran: Am Freitag gastieren sie bei Tabellenführer TV Offenbach (20 Uhr), am Sonntag (16 Uhr) empfangen sie den TV Homburg, als Rangdritter ebenfalls ein Spitzenklub.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Korbion; Baucke, Süngü (2), Lang (2), Sturm (8/3), Walb (5/1), Helaoui (2), Hochstetter (1), Woog, Diehl (1), J. Michel (5), Juli (1), Adenau (1).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 02.11.2021