Bingens Abdelaziz Helaoui kommt frei zum Abschluss, erzielte gegen das Spitzenteam aus Homburg vier Tore. (Foto: Edgar Daudistel)Handball-Oberligist gewinnt beim TV Mühlheim, unterliegt dann dem Spitzenteam aus Homburg knapp.

Zwei Punkte in zwei Spielen binnen zweier Tage konnte Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen auf sein Konto buchen. Beim TV Mülheim feierten die Rheinhessen einen klaren Sieg. Knapp und recht unglücklich zog die Mannschaft von Trainer Markus Herberg gegen den TV Homburg – einer der Titelkandidaten – den Kürzeren. Damit festigten die Blau-Gelben unter 16 Teams ihren sechsten Tabellenplatz.

TV Mülheim – HSG Rhein-Nahe Bingen 19:26 (11:13). – Größer hätte das Lob für seine Jungs nicht ausfallen können: „Das war eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung – alle haben jeder für jeden aufopferungsvoll gekämpft“, betonte Markus Herberg. Seine Mannschaft habe genau das umgesetzt, was der Saulheimer mit ihnen besprochen und eingeübt hatte. Vor allem freute sich Herberg über die konstant starke Leistung über die vollen 60 Spielminuten. „Es hat richtig Spaß gemacht“, jubelte der Coach.

„Die sehr gute Abwehrarbeit war der Schlüssel zum Erfolg“, hob er hervor. „Mit 19 Gegentoren gewinnt man auch ein Spiel“, unterstrich Herberg und staunte vor allem über die nur acht kassierten Treffer in der zweiten Halbzeit. Dabei habe der Innenblock mit Mehmet Süngü und Johannes Sturm ausgezeichnet agiert, freute sich der HSG-Coach zusätzlich. Sehr zufrieden äußerte sich der Binger Trainer auch darüber, dass der Angriff der Rheinländer kaum stattgefunden habe. So konnte seine Mannschaft auch die elf Tore des gegnerischen Rückraumspielers Jan Hommen gut wegstecken. Die anderen Mülheimer blieben nahezu blass. Und: „Ihr bester Torschütze Tim Hemmerle warf gerade mal ein Tor.“

Gutgetan habe der Mannschaft auch die Unterstützung der mitgereisten Fans. Auch wenn sie zahlenmäßig natürlich nicht gegen die rund 350 Zuschauer in der Philipp-Heift-Halle in Mülheim-Kärlich angekommen seien. Doch es gab noch einen kleinen Wermutstropfen: Der Binger Lorenzo Lang verletzte sich in der Schlussphase, als er mit seiner Mannschaft in Unterzahl einen gegnerischen Angriff abwehrte, dabei den Arm herausfuhr und sich auch an der Schulter verletzte. Zumindest im Heimspiel am Sonntag musste er pausieren.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Korbion; Witthöft (1), Baucke, Süngü (6), Lang (4), Sturm (6/3), Weiler (4), Helaoui, Hochstetter (3), Diehl (1), J. Michel, Juli (1).

HSG Rhein-Nahe Bingen – TV Homburg 20:23 (8:12). – Am Anfang taten sich die Gastgeber schwer, produzierten technische Fehler nach vorne und schenkten Bälle leichtfertig her. Coach Herberg nahm nach dem 1:4-Start eine Auszeit (12.) – die Gäste erhöhten noch auf 1:5 (12.). „Danach lief es besser“, lobte der HSG-Trainer seine Jungs vor allem für ihre gute Abwehrarbeit. Aber: „Acht Tore in der ersten Halbzeit sind zu wenig.“ Nach Wiederbeginn lieferten sich beide Mannschaften ein Spiel auf Augenhöhe – die Binger kämpften aufopferungsvoll und Torwart Niklas Weißbrod erhielt von Markus Herberg ein Sonderlob für eine ganz starke Leistung mit guter Quote an gehaltenen Bällen. Die Blau-Gelben holten Tor um Tor auf und führten schließlich 18:17 (48.). „Wir haben besser gedeckt, waren offensiv, aggressiv, holten hinten viele Bälle und spielten schnell nach vorne“, freute sich Herberg. „Wir hätten etwas verdient gehabt – schade, denn die Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft“, sagte der HSG-Coach nach dem Abpfiff nach „einem guten Spiel für die Zuschauer“ und zeigte sich als fairer Verlierer: „Der Sieg der Homburger ist nicht unverdient.“

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Korbion; Witthöft (4), Baucke, Süngü (2), Sturm (4/1), Weiler (4), Helaoui (4), Hochstetter, Diehl, J. Michel, Juli (2), Adenau.

Quelle: Martin Gehard, Allgemeine Zeitung Bingen - 08.11.2021