Verlangt von seinem Team in der Eifel konsequente Abwehrarbeit: HSG-Trainer Markus Herberg (links). (Foto: Edgar Daudistel)Binger Handball-Oberligist muss Dauns Rückraum-Shooter Lißmann bändigen

Wenn er zum Wurf ausholt, dann wird es brenzlig. Für die gegnerische Abwehr und die Torhüter in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. 81 Tore in nur sieben Spielen hat Kai Lißmann schon für Aufsteiger TuS Daun geworfen. Damit ist der 23 Jahre alte linke Rückraumspieler einsame Spitze.

„Es gibt nur einen Spieler, auf den wir besonders aufpassen müssen“, warnt daher Markus Herberg, Trainer der HSG Rhein-Nahe Bingen. „Und das ist Kai Lißmann.“ Auf ihn trifft seine Mannschaft an diesem Samstag (19.30 Uhr, Wehrbüschhalle) beim Klub aus der Vulkaneifel.

Noch einmal zurück zu Lißmann: „Zuletzt hat er 14 Tore geworfen, davon war nur ein Siebenmeter“, sagt der HSG-Coach zur 26:32-Niederlage der Dauner bei Favorit TuS Dansenberg II. Also mehr als die Hälfte der Tore seiner Mannschaft. Zu seinem Erfolgsrezept wurde der junge Dachdecker schon einmal so zitiert: „Ich bin recht gut im Eins-gegen-Eins und profitiere von meiner Größe von 1,90 Metern. Zudem ist mein Wurfbild relativ unterschiedlich.“

„Wir müssen unser Augenmerk auf unsere Abwehr legen und die Seite, auf der Lißmann spielt, zumachen“, fordert Herberg. Konzentriere man sich allerdings nur auf den Protagonisten der Dauner, laufe man Gefahr, andere Spieler zu vernachlässigen, gibt der 40-Jährige zu bedenken. „Daun deckt recht offensiv in einer 3:2:1-Formation, mehr als im 3:3“, hat der Saulheimer beobachtet. „Da müssen wir gut ins Eins-gegen-eins kommen, schnelle Bälle spielen und uns auch viel ohne Ball bewegen“, fordert er.

Die Dauner zeigten ihre Stärke vor allem in Heimspielen, weiß Markus Herberg: „Alle seine bisherigen fünf Punkte hat der Aufsteiger dort geholt.“ Die Herberg-Sieben konnte fünf ihrer sieben Zähler wiederum auswärts einfahren. Ein spannendes Spiel scheint programmiert. „Uns trennen derzeit zwei Punkte und die wollen wir mit Unterstützung unserer Zuschauer einfahren“, schreiben die Eifeler auf ihrer Homepage. „Es gilt die beste Abwehrleistung abzurufen und gegen eine Mannschaft, die über die gesamte Spielzeit alles gibt, die gefährlichen Rückraumspieler auf den Halbpositionen in den Griff zu bekommen“, heißt es weiter.

„Wir können weitestgehend aus dem Vollen schöpfen“, kann der HSG-Coach in der Eifel auf einen breiten Kader bauen. Lorenzo Lang ist allerdings an der Schulter verletzt. Die genaue Diagnose steht noch aus.

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 13.11. 2021