Binger Handball-Oberligist zeigt beim 26:35 in Daun eine enttäuschende Leistung

Es muss wirklich ganz lange her sein. Oder vielleicht ist es noch gar nicht passiert, dass sich Markus Herberg derart enttäuscht über die Leistung seiner Oberliga-Handballer geäußert hat. Erwies sich die HSG Rhein-Nahe Bingen, die Herberg trainiert, mit fünf gewonnenen Punkten aus vier Spielen bisher als auswärtsstark, so setzte es für die Rheinhessen beim Aufsteiger TuS 05 Daun eine ebenso überraschende wie empfindliche 26:35 (9:17)-Klatsche.

„Wir hatten keine Chance – das ganze Spiel nicht“, hob der HSG-Coach an. „Wir hätten noch eine Stunde weiterspielen können und es wäre nichts gewonnen“, raufte sich der Saulheimer die Haare. Dann folgte sein hartes Urteil: „Ich bin sehr unzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft – das war kein Oberliga-Niveau.“ Beispiel gefällig? „Wir verwerfen viele freie Bälle, sogar aus vier Metern“, ärgerte sich Herberg. „Solche Bälle muss ein Oberligaspieler einfach reinmachen.“

Aber das war es nicht alleine. Vorne wie hinten machten seine Jungs zu viele individuelle Fehler, die die Gastgeber aus der Eifel vor ihren rund 150 Zuschauern kontinuierlich wegziehen ließen. Einmal keimte bei den Blau-Gelben ein Fünkchen Hoffnung auf: Als sie sich in der 39. Spielminute wieder auf fünf Tore herangekämpft hatten (15:20). Doch schnell zog der Eifelklub wieder davon und führte mit 25:17 (46.). Die Vorentscheidung. Zu Gute hielt Herberg seinen Jungs, dass sie zumindest Ideen entwickelten. Jedoch: „Sie haben es probiert – aber es hat nicht geklappt.“ Die so oft gelebte mannschaftliche Geschlossenheit war aber nicht zu erkennen. „So ist Daun eben Tor um Tor weggezogen“, musste der Binger Übungsleiter feststellen. Man habe es mit ein-, zwei- oder gar dreifacher Manndeckung versucht und auch einen siebten Feldspieler eingesetzt. Aber es half alles nichts.

Und der torgefährliche Rückraumspieler der Dauner, Kai Lißmann, konnte sich einmal mehr auch gegen die Rheinhessen austoben und netzte elfmal. Beim 23-Jährigen, der wieder einmal zweistellig traf, eigentlich gar keine Überraschung mehr.
Nun müsse die schwache Vorstellung ernsthaft aufgearbeitet werden, verlangte Herberg. „Die Jungs müssen sich auch jeder für sich Gedanken machen“, forderte er.

Die nächste Gelegenheit, wieder in die Spur zu finden, bietet sich der HSG Rhein-Nahe am kommenden Samstag (19.30 Uhr, Rundsporthalle) vor eigener Kulisse gegen die MSG HF Illtal.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Korbion; Witthöft (1), Baucke, Süngü, Sturm (4/1), Weiler (3), Helaoui (5), Hochstetter (1), Woog (4), Diehl (3), J. Michel, Juli (5/3), Adenau.

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine zeitung Bingen - 15.11.2021