Die HSG-Abwehr um Florian Juli (links) und Johannes Sturm (rechts) muss in Nieder-Olm kräftiger zupacken als zuletzt gegen Eckbachtal. (Foto: Edgar Daudistel)Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen muss sich im Derby beim TV Nieder-Olm deutlich steigern.

Gleich zwei Englische Wochen mit je drei Spielen müssen die Oberliga-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen innerhalb der nächsten drei Wochen absolvieren. Die erste Serie, auf die sich Trainer Markus Herberg zunächst konzentrieren muss, umfasst die beiden Auswärtsspiele gegen den TV Nieder-Olm an diesem Dienstag (20 Uhr, IGS) und gegen die VTZ Saarpfalz am Freitag (20.30 Uhr) sowie das sonntägliche Heimspiel (17.10 Uhr, Rundsporthalle) gegen den Tabellenzweiten TV Offenbach. Und alles sind Nachholspiele in der großen Staffel mit 16 Mannschaften.

„Das wird knackig“, sagt denn auch der Binger Coach, und meint damit alleine schon die erste Englische Woche. „Wir sind eine Mannschaft“, räumt der Saulheimer ein, „die ohne Harz nicht so gut zurechtkommt. Und gerade ohne dieses Haftmittel empfängt der Aufsteiger aus Nieder-Olm regelmäßig seine Gegner. Immerhin: Die Mannschaft vom Rhein-Nahe-Eck muss nicht zur bei den Gegnern oft unbeliebten Anwurfzeit sonntags um 11 Uhr antreten, sondern „nur“ am späten Abend. Der TV Nieder-Olm rangiert aktuell auf dem viertletzten Tabellenplatz – mit einem Punkt Rückstand auf die HSG Rhein-Nahe. Zuletzt holte die Mannschaft von TVN-Coach Tino Stumps zwei Siege in Folge. Erst gegen Topteam Homburg, dann gegen Schlusslicht Völklingen.

Aber Markus Herberg, der selbst schon unmittelbar vor seinem Engagement in Bingen an der Seitenlinie der Selztaler gestanden hatte, beschäftigt sich im Hinblick auf das Rheinhessenderby in erster Linie lieber mit seiner Mannschaft. Und da gebe es nach der 27:32-Jahresauftakt-Niederlage bei der HSG Eckbachtal genug zu tun, wie er findet. Den Schwachpunkt seines Teams sieht der 40-Jährige aktuell in der Abwehr: „Dort fehlt die Absprache und die Bereitschaft, die nötigen Meter zu gehen.“ Eher positiv bewertet er die Leistung seiner Mannen im Angriff. Denn auswärts 27 Tore zu werfen, bei zwei ungenutzten Sieben-Meter-Chancen, sei so schlecht nicht, hebt er hervor.

„Die Trainingssituation war weiterhin eingeschränkt“, konnte seine Mannschaft doch wegen der seit Wochen defekten Heizungsanlage in gewohnter Rundsporthalle nicht üben und dazu im Binger Ausweichquartier auch nicht so häufig wie sonst. Immerhin sieht Markus Herberg gute Chancen, für das Spiel in Nieder-Olm eine schlagkräftige Truppe aufbieten zu können. Allerdings ohne Janik Adenau, der coronabedingt nicht spielen möchte, und wohl auch Dominik Baucke, der Trainingsrückstand aufweist. Rückraumspieler Moritz Witthöft hat sich bekanntlich bereits vor Jahresbeginn ganz zurückgezogen.
Übrigens: Gegen den TV Nieder-Olm spielt die HSG Rhein-Nahe bereits wieder am 30. Januar in heimischer Rundsporthalle (16.30 Uhr) – zu Beginn besagter zweiter Englischer Woche. Dann starten die Blau-Gelben auch gleichzeitig in die Rückrunde.

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 18.01.2022